Die Genfer Finanzgruppe lanciert eine Firma eigens fürs Impact-Investing. Doch Reyl hat noch mehr vor.
Das Schweizer Asset Management hat Zuwachs erhalten: Reyl lanciert die Vermögensverwalterin Asteria, die sich künftig auf Investments fokussiert, welche Umwelt und Gesellschaft positiv beeinflussen sollen. Wie die Genfer Finanzboutique am Donnerstag mitteilte, agiert Asteria eigenständig, wird aber von der Gruppe kontrolliert.
Als CEO der Tochterfirma agiert Katia Coudray. Die GAM-Verwaltungsrätin und einstige Syz-Fondschefin stiess vergangenen Juli mit dem expliziten Auftrag zu Reyl, den neuen Bereich Impact-Investing für die Bankgruppe aufzubauen. Coudray ist selber finanziell an Asteria beteiligt.
Mehrere Milliarden Franken in fünf Jahren
Bis in fünf Jahren will Asteria «mehrere» Milliarden Franken an Vermögen angezogen haben.
Wie an einer Medienkonferenz im Genfer Hauptquartier von Reyl deutlich wurde, ist Asteria teil einer noch grösseren Ambition: Wie CEO François Reyl ausführte, will sich das familiengeführte Finanzunternehmen im Asset Management neu erfinden.
Dies, nachdem Reyl Ende 2017 die Fondssparte RAM Active Investments mit rund 5 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen an die italienische Investmentbank Mediobanca verkauft hatte. An dem Geschäft behielten die Genfer nur einen Minderheitsanteil.
Immobilien und Private Equity
Zwei Jahre später macht sich der umtriebige François Reyl daran, neue Nischen im Fondsgeschäft zu besetzen: Neben dem Impact-Investing sieht er vorab bei Immobilien und Privatmarktanlagen Chancen. Dies mit dem Ziel, einer Kundschaft von reichen Unternehmern und Institutionellen neue Angebote zu erschliessen.
Asteria richtet sich derweil an Pensionskassen und unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz. Nach Impact-Investments wird dabei weltweit gesucht, wobei nach vier Vektoren angelegt wird: Förderung der Geschlechterdiversität, Schutz von Erde und Umwelt, Unterstützung von Entwicklungsländer sowie von Technologien, die dem Wandel nach Impact-Kriterien dienen.
Die Reyl-Tochter folgt dabei den Uno-Nachhaltigkeits-Zielen (SDG) und will eng mit diversen Initiativen und Organisationen in dem Bereich zusammenarbeiten, wie es weiter hiess.