Bei seiner Firma Lum X muss der Hedgefonds-Playboy nach jahrelanger Misere in der Schweiz Stellen abbauen. Nun will Arpad Busson mit einem Fintech nochmals durchstarten.

Über die vergangenen dreieinhalb Jahre erlitt das Fondshaus Lum X über 30 Millionen Dollar an Verlusten. Nun hat Mehrheitseigner und Präsident Arpad Busson die Reissleine für die wichtige Fondssparte des Waadtländer Finanzunternehmens gezogen.

Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, zieht sich Lum X aus der Verwaltung von Kollektivanlagen zurück und gibt dazu die enstprechene Lizenz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) zurück.

Wie das Unternehmen weiter meldete, reagiert es damit auf den Gegenwind im Anlagegeschäft und auf gegenwärtige Trends bei Investoren. Als Teil der Massnahme wird in der Schweiz eine einstellige Zahl von Stellen abgebaut. Der in London, auf den Kanalinseln, Luxemburg und Australien tätige Asset Manager hält aber am Standort Nyon VD und an der Kotierung an der Schweizer Börse SIX fest.

Dahingeschmolzenes Imperium

Das einstige Hedgefonds-Imperium von «Arki» Busson, der auch in der Klatschpresse als Playboy von sich reden machte, ist damit nur noch ein Schatten seiner selbst. Dabei hatte der ungarisch-französische Financier, der dank seiner prominent besuchten Benefiz-Anlässen zu den bestbekannten Gesichtern der Branche aufstieg, viel unternommen, um das Ruder herumzureissen: Schon zuvor kam es zum Stellenabbau, 2013 wurde das Volumen durch eine Fusion mit der Genfer Dachfonds-Firma Gottex aufgestockt.

Nun verbleibt ein nicht näher benanntes «strategisches Asset Management», das Fonds-Strukturierungsgeschäft sowie das Regtech Lumrisk, über welches finews.ch unlängst berichtete.

Rettender Hafen für Fondsexperten

Vor allem auf Lumrisk ruht nun viel Hoffnung. Das digitale Tool, mit dem sich Anlage-Portefeuilles durchleuchten und anpassen lassen, soll weiter forciert werden. Dazu wird Personal eingestellt – teils auch Experten, die bis anhin im Fondsgeschäft von Lum X tätig gewesen waren. Offenbar sucht das Mutterhaus aber auch nach Allianzen für die Regtech-Tochter: Man sei dazu in «strategischen Gesprächen» mit Partnern rund um den Globus, so die Mitteilung.

Man darf gespannt sein, ob Bussons letzte Trumpfkarte sticht.