Die Investmentbank Goldman Sachs und der Tech-Riese Apple bringen zusammen eine Kreditkarte auf den Markt. Damit betreten die erfolgsverwöhnten Unternehmen Neuland.
Eine Kreditkarte gab es von Goldman Sachs noch nie. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit iPhone-Hersteller Apple zur Herausgabe des Plastik-Zahlungsmittels für die Investmentbank eine Premiere.
Um über die Apple-Kreditkarte noch mehr Retail-Kunden anlocken zu können, baut Goldman Sachs für 200 Millionen Dollar Callcenter und eine Technologie-Plattform um die Zahlungen abzuwickeln, wie das «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete. Die reinrassige Investmentbank macht den Universalbanken bereits seit einiger Zeit mit der Online-Bank Marcus Konkurrenz.
Besserer Umgang mit Geld
Die Kreditkarte, welche das Logo von Apple tragen wird, soll in erster Linie dank reibungsloser Verknüpfung mit Apple Pay Kunden anlocken. Apple arbeite zudem an Funktionen, welche den Nutzern beim besseren Umgang mit Geld helfen sollen.
Beide Firmen können die erhofften Zusatzeinnahmen gut gebrauchen: Das Wachstum in ihren angestammten Gebieten flachte jüngst ab, wie das «Wall Street Journal» schreibt.
Verärgerte Grossbanken
Sie gehen damit allerdings auch Risiken ein. Goldman Sachs hat im Unterschied zu US-Grossbanken wie J.P. Morgan, Citi oder Bank of America keine Erfahrung mit Kreditkarten.
Apple hingegen könnte genau diese Banken mit der eigenen Karte verärgern: Das Unternehmen verlangt den Banken einiges dafür ab, ihre Kreditkarten mit Apple Pay verknüpfen zu dürfen. Nun macht der Tech-Konzern seinen eigenen Kunden Konkurrenz.