Das Asset Management der Credit Suisse finanziert eine Professur im Bereich Robotik. Wie sehr sich die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern rentieren kann, hat sich schon mehrfach gezeigt.
Credit Suisse Asset Management wird über zehn Jahre hinweg 7 Millionen Franken an das Institut für Robotik und Intelligente Systeme der ETH Zürich spenden. Damit soll eine zusätzliche Professur aufgebaut werden, wie die Credit Suisse (CS) am Dienstag berichtete.
Die Forschung des Instituts mit acht unabhängigen «Labs» reicht von winzigen Roboterkomponenten für die Biomedizin bis hin zu autonomen Mikroflugzeugen. Die Nähe zur Forschung in diesem Bereich könnte auch für Investitionsentscheide der Asset-Management-Sparte der Credit Suisse von Vorteil sein, erhofft man sich bei der Bank.
Schon vorher Zusammenarbeit mit ETH
Für Asset Manager wie diejenigen von der CS ist es mit dem technologischen Fortschritt immer schwieriger geworden, einen Informationsvorsprung zum Markt herauszuholen. Entsprechend hilfreich ist es, direkt von den Forschern zu hören, wo die nächsten Durchbrüche zu erwarten sind.
Das Sponsoring des Robotik-Lehrstuhls ist nicht die erste Zusammenarbeit der Credit Suisse mit der ETH. Unter dem Namen Simag – das Akronym steht für Systematic Investment Management – betreibt das Asset Management der Grossbank ein Joint Venture mit einem ETH-Spinoff.
Erfolgreiche Vorbilder
Simag investiert auf der Basis von Erkenntnissen aus der Physik, zu komplexen selbstorganisierenden Systemen, Deep Learning und Behavioral Finance. Dabei stützt sich das Unternehmen auf die Forschung von Didier Sornette, einem Physiker von der Zürcher Spitzenuniversität, wie auch finews.ch berichtete. Credit Suisse konnte für das Unternehmen ausserdem den früheren GAM-CEO David Solo und den ehemaligen Chef von Ishares Schweiz, Christian Gast, gewinnen.
Wie erfolgreich ein wissenschaftlicher Ansatz beim Investieren sein kann, zeigt das Beispiel von Renaissance Technologies. Der amerikanische Hedgefonds wird von Mathematikern, Physikern und anderen Wissenschaftlern geprägt und ist damit so erfolgreich, dass der grösste Teil der verwalteten Vermögen mittlerweile von Angestellten des Unternehmens stammt.
Grundlagenforschung auch in Basel
Bei der Credit Suisse setzt man neben dem wissenschaftlichen Ansatz beim Investieren selbst auch andernorts auf Grundlagenforschung. Bereits diesen Sommer wurde bekannt, dass die Bank eine Professur an der Universität Basel sponsert.
Dort geht es allerdings um Themen, die näher am Kerngeschäft der Credit Suisse liegen: Für fünf Jahre wird eine Assistenzprofessur mit Fokus auf die Blockchain finanziert.