Funktionäre des verstorbenen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chávez, sollen Schmiergelder in Millionenhöhe bei Schweizer Banken gebunkert haben. Offenbar auch bei der Credit Suisse.
Die grassierende Korruption im erdölreichen Venezuela treibt das lateinamerikanische Land immer tiefer in die Krise. Der amtierende Präsident, Nicolás Maduro, wird der Korruption bezichtigt, wie schon zuvor sein mittlerweile verstorbener Vorgänger Hugo Chávez.
Doch nicht alle Venezolaner müssen darben. Aus dem Umfeld des linksgerichteten Chávez-Clans sollen Schmiergelder in Millionenhöhe auf Konten von Schweizer Banken verschoben worden sein, wie der «Tagesanzeiger» (Artikel bezahlpflichtig) mit Verweis auf Unterlagen der amerikanischen Justiz am Mittwoch berichtete.
Schweiz als Schlüsselstandort
Demnach haben der frühere Vize-Energieminister sowie weitere Spitzenbeamte im Jahr 2011 mindestens neun Konten in der Schweiz eröffnet – darunter mehrere bei der Credit Suisse (CS). Laut einer US-Anklageschrift sind bis 2013 über 27 Millionen Dollar an Schmiergeldern auf diese Konten verschoben worden.
«Die Schweiz ist ein Schlüsselstandort mehrerer solcher Operationen», erklärte der Geldwäscherei-Spezialist und gebürtige Venezolaner Martín Rodil gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Die CS sagte in einem Statement, sie halte sich an alle geltenden Gesetze und Vorschriften in den Ländern, in denen sie tätig sei. «Wenn wir bei Geschäftsbeziehungen Hinweise auf unrechtmässige Absichten haben, gehen wir gezielt dagegen vor.»