Eine preisgekrönte Edelmetall-Analystin der Schweizer Grossbank ist vom Gold nicht mehr angetan. Hingegen sieht die UBS-Expertin bei einem anderem Edelmetall Chancen.
«Gold ist wahrscheinlich in einem frühen Stadium seines nächsten Bullenmarktes», hatte UBS-Analystin Joni Teves einst im Juli 2016 geschrieben, wie auch finews.ch berichtete.
Nun hat sie ihren Ausblick zum Goldpreis zurückgenommen und das gelbe Metall auf «Neutral» gesenkt, wie das Anlageportal «Kitco News» kürzlich berichtete. Demnach erwartet Teves einen Goldpreis von durchschnittlich 1'285 Dollar für das kommende Jahr. Derzeit notiert die Unze bei rund 1'280 Dollar.
Begehrten Preis gewonnen
Es gebe derzeit keine kurzfristigen Treiber, die stark genug wären, den Goldpreis signifikant nach oben zu hieven oder nach unten zu drücken, erklärte Teves ihren Befund. Und fuhr fort: «In diesem Kontext wird es schwierig, einen starken Anstieg der Goldpreise zu rechtfertigen».
Gleichzeitig betonte Teves, dass Gold weiterhin ein hervorragendes Asset zur Diversifikation und zur Absicherung gegen Risiken darstelle.
Das Wort der Expertin hat Gewicht. Im vergangenen Jahr hat sie den begehrten Analysten-Preis der London Bullion Market Association (LMBA) gewonnen. Verglichen mit den anderen Edelmetall-Auguren wiesen ihre Preisprognosen die geringsten Differenzen auf.
Ist Palladium das neue Gold?
Neben Gold und Silber äussert sich Teves auch regelmässig zu Platin und Palladium. Letzteres befindet sich seit Anfang 2016 in einer Aufwärtsbewegung und durchbrach vor Kurzem die 1’000-Dollar-Marke. Aktuell liegt der Preis wieder bei rund 995 Dollar.
Das Metall profitiere von einer regen Nachfrage im Automobilmarkt bei gleichzeitiger Reduktion der Palladium-Förderung, wie sie im vergangenen Oktober gegenüber der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) erklärte. Der starke Kursanstieg sei somit von Fundmentaldaten gestützt, so die Analystin weiter.
Diesel-Skandal hilft
Palladium wird vor allem für Autokatalysatoren verwendet. Im Unterschied zu Platin, das bei Dieselmotoren Anwendung findet, wird Palladium stärker bei Benzinmotoren eingesetzt. Der starke Preisanstieg ist auch auf den vor zwei Jahren aufgedeckten Diesel-Skandal zurückzuführen.
Damals kamen die Tricks von Autobauern wie Volkswagen an Licht, bei dem sich zahlreiche Dieselwagen als deutlich «schmutziger» herausstellten als von VW & Co angegeben.