Die Aargauische Kantonalbank hat mehr als ein Jahr lang nach einem CEO gesucht. Nun plagen sie erneute Personalsorgen in der Führung. Diesmal sind sie geschlechterspezifisch.
Die SVP des Kantons Aargau muss das Staatsinstitut ihrer Region, die Aargauische Kantonalbank (AKB), besonders auf dem Kieker haben. So hatte die Partei im Grossen Rat bereits 2015 die Lohnbeschränkung für den CEO der AKB durchgesetzt – und damit prompt die Suche nach einem neuen CEO deutlich erschwert.
Erst nach einem Jahr fanden Headhunter mit Pascal Koradi einen Kandidaten, der die Nachfolge von Rudolf Dellenbach auch für gut ein Drittel weniger Lohn antrat.
Explizit eine Frau gesucht
Nun plagt die SVP die AKB erneut, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Dieses Mal geht es um eine Nachfolge im Bankrat. Vorgeschlagen ist Andréa Belliger (Bild), Prorektorin an der Pädagogischen Hochschule Luzern und Professorin am Institut für Kommunikation und Führung.
Sie wäre die bislang erste und einzige Frau im Aufsichtsgremium der AKB, und das ist gewollt. Konkret: Das wollte der Aargauer Regierungsrat explizit so. Ausserdem sollte es eine Frau mit besonderen IT-Kompetenzen sein.
Suche mit Headhunter war nicht üblich
Für die Suche der Kandidatin setzte der Bankrat einen Headhunter ein, da die öffentliche Ausschreibung zu wenig valable Kandidatinnen hervorgebracht hatte. Das Vorgehen wich vom üblichen Verfahren ab, war von der Kantonsregierung aber so bewilligt worden.
Das sorge in Grossen Rat für Kritik, vor allem bei der SVP. Ihr Fraktionschef Jean-Pierre Gallati übernahm via Facebook die «öffentliche Ausschreibung» der Bankrats-Stelle. Gesucht werde eine «Persönlichkeit (m/w) mit Kenntnissen im Finanzbereich und auf dem Gebiet Digitale Transformation».
Das Inserat richte sich an alle fachlich geeigneten Personen. Die SVP erachte den bisherigen Wahlvorschlag und das Vorgehen als nicht optimal.
Die Wahl von Andréa Belliger ist für den kommenden 14. November vorgesehen. Die SVP will bis dahin Bewerbungen sammeln und dann die geeignete Person zur Wahl vorschlagen. Besonders viel Beachtung hat die Stellenausschreibung bislang nicht gefunden.