Mit einem Quartalsgewinn von 1,2 Milliarden Franken übertrifft die UBS den Konsens. Auf den zweiten Blick jedoch geben sich die Analysten enttäuscht vom Resultat.
Der positiv ausgefallene Gewinn erkläre sich fast ausschliesslich mit deutlich geringeren Kreditrückstellungen und einer Steuergutschrift von 480 Millionen Franken, schreibt etwa Analyst Andreas Venditti von der Zürcher Kantonalbank.
Zudem seien die Bonusrückstellungen aus den Vorquartalen rückgängig gemacht und ein höherer Anteil aktienbasierter Entschädigungen geleistet worden, was das Resultat ebenfalls positiv beeinflusst habe.
Qualität der Ergebnisse schwach
Georg Kanders von der WestLB findet, angesichts der sehr niedrigen Personalkosten und Rückstellungen sei die Qualität der Ergebnisse schwach. Das sieht die ZKB genauso. Mit 56,2 Milliarden Franken im vierten Quartal sei der Nettoneugeldabfluss mehr als doppelt so hoch als geschätzt und enttäusche massiv. Dies entspreche auf annualisierter Basis einem Abfluss von 10 Prozent.
Nettoabfluss von Anlagegeldern beunruhigt
Analyst Mathias Büeler von Kepler schreibt, dass vor allem der Nettoabfluss von Anlegergeldern bei dem Finanzkonzern enttäusche. Die negative Margenentwicklung im Vermögensmanagement scheine kein Ende zu finden. Daher bleibe er auch bei seiner vorsichtigen Sichtweise, wenngleich die Rückkehr in die Gewinnzone ein Meilenstein sei.
Der Abfluss von Kundenvermögen beunruhigt auch Helvea-Analyst Peter Thorne. Schlimm findet er, dass mit einem weiteren Vermögensabfluss zu rechnen sei, zumal noch mehr Kundenberater die Bank verlassen würden.
Belastend auch Nachrichtenfluss zu Bankgeheimnis und Steuerproblemen
Der negative Nachrichtenfluss betreffend Schweizer Bankgeheimnis und den ungelösten Steuerproblemen mit den USA würde die UBS-Aktie zusätzlich belasten.
Während die ZKB UBS-Aktien auf «Marktgewichten» und Helvea UBS auf «Neutral» mit einem Kursziel von 19,20 Franken belässt, belassen Kepler und WestLB UBS je auf «Reduce» mit einem Kursziel von 15 beziehungsweise von 13,50 Franken.