Divisions-Chef Jürg Zeltner hat der Vermögensverwaltung der UBS ein hartes Sparprogramm verordnet. Trotzdem richtet er in der Schweiz nun eine grosse Weihnachtsfeier aus.
Im Kerngeschäft der UBS herrscht gedrückte Stimmung. Bereits zum siebten Mal in Folge sanken die Erträge im Vermögensverwaltungsgeschäft und Besserung ist nicht in Sicht, angesichts der schwierigen Finanzmärkte und der zunehmenden Konkurrenz.
Laut Wealth-Management-Chef Jürg Zeltner muss die UBS inskünftig «kleinere Brötchen backen», wie auch finews.ch unlängst berichtete. Deshalb hat sich der Bankkonzern denn auch ins Sparkorsett gezwängt. Die Gesamtkosten sollen bis Ende 2017 um 2,1 Milliarden Franken gesenkt werden, davon sind 1,5 Milliarden Franken bereits realisiert worden.
Zum Dinieren ins Kaufleuten
Doch das Feiern lässt sich Zeltner und seinen Mitarbeitenden dennoch nicht nehmen. Kürzlich verschickte er eine Einladung zur Weihnachtsfeier – unter dem Motto «Thank-You-Event». Die Party findet am 13. Dezember im Zürcher Kaufleuten statt, wie finews.ch erfahren hat.
Die UBS wollte gegenüber finews.ch zur bevorstehenden Feier keinen Kommentar abgeben.
Budget für jeden CS-Mitarbeitenden
Solche Weihnachtsfeiern für die entsprechenden Divisionen organisiert die UBS jedes Jahr. Abgeschafft wurden hingegen die offiziellen Abteilungs-Essen. Während die Bank früher bis zu 150 Franken pro Mitarbeiter sponserte, müsse heutzutage jeder alleine für die Kosten aufkommen – sofern überhaupt noch ein Abteilungsessen organisiert würde, sagt ein Insider gegenüber finews.ch.
Sparen muss auch die Credit Suisse (CS) – rund 2 Milliarden Franken bis 2018 lautet die Zielvorgabe von Konzernchef Tidjane Thiam. Weihnachtsfeiern werden für die CS-Mitarbeitenden dennoch ausgerichtet, erklärt ein Sprecher der Credit Suisse (CS) auf Anfrage. Für jeden Mitarbeitenden werde ein Betrag budgetiert. Die einzelnen Business-Segemente – wie beispielsweise das Firmenkundengeschäft Schweiz – organisieren die Christmas-Parties für ihre jeweiligen Mitarbeitenden separat, so der Sprecher.
Kein Vergleich zu früher
Doch die guten alten Zeiten im Banking, in denen dank sprudelnden Einnahmen jeweils gegen Jahresende wilde Feste gefeiert wurden, sind definitiv vorbei.
Legendär waren jeweils die Christmas-Parties der Credit-Suisse-Privatbanken-Tochter Clariden Leu, welche 2011 in das Mutterhaus integriert wurde. Einmal wurde für rund 400 Mitarbeiter nahezu das ganze Swissôtel in Zürich Oerlikon reserviert. «Es wurde gefeiert, getrunken und getanzt», erinnert sich ein ehemaliger Mitarbeiter.
Die Übernachtung im 4-Sterne-Hotel war inklusive für jene mit langem Heimweg – und wohl auch für all jene, die nicht mehr ganz so sicher zu Fuss waren. An den alljährlich Sausen wurden jeweils auch spezifische Themen gesetzt – «Spielkasino» lautete beispielsweise einmal das Thema, sagt der Insider.
SIX mit einer Nacht in Las Vegas
Gespielt wurde auch an der diesjährigen Mitarbeiter-Veranstaltung der Schweizer Börsenbetreiberin SIX vom letzten Freitag. Denn das Motto lautete: Las Vegas. Rund 2'000 Mitarbeiter von insgesamt 3’800 vergnügten sich in der Zürcher Maag Eventhalle zu Musik, Tanz, Essen und Spiel.
Die Mitarbeitenden konnten ihre Wetten an diversen Spieltischen platzieren – allerdings nur mit Spielgeld, wie ein SIX-Sprecher gegenüber finews.ch betont.
Während bis vor zwei Jahren die Schweizer Börse an den jeweiligen SIX-Standorten eine Weihnachtsfeier organisierte, zieht die Börsenbetreiberin nun die gesamte Belegschaft zusammen. Man wolle damit das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, erklärt die SIX.