Im Geldwäscherei-Skandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB hat die Singapurer Aufsichtsbehörde Bussen verteilt. Auch an die UBS, die sich in 13 Punkten strafbar machte. Sie bedauert den Vorfall.
Bei den Versäumnissen, welche die Untersuchungen der Monetary Authority of Singapore (MAS) zutage gefördert haben, geht es um mangelnde Kontrollen beim Onboarding von Kunden, bei der Herkunft von Vermögenswerten sowie bei diversen Transaktionen; zudem versäumten es die Mitarbeiter offenbar, verdächtige Geldflüsse frühzeitig den Behörden zu melden, wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist.
Insgesamt verstiess die UBS in 13 Punkten und muss nun eine Busse von 1,3 Millionen Singapur-Dollar bezahlen, umgerechnet knapp eine Million Franken. Die Grossbank, deren grösster Einzelaktionär übrigens der Singapurer Staatsfonds GIC ist, kommt mit dieser Sanktion äusserst glimpflich davon.
Interne Untersuchunge angeordnet
Ähnlich ergeht es der grössten Singapurer Bank DBS. Sie muss sogar nur eine Million Singapur-Dollar an Busse bezahlen, weil sie offenbar nur zehn Bestimmungen missachtet hat.
Die MAS hält zudem fest, dass sie bei beiden Banken keine generellen Kontrollschwächen festgestellt habe. Daraus lässt sich folgern, dass es in den erwähnten Fällen um die Nachlässigkeit einzelner Mitarbeiter handelte. Denn hat die Aufsichtsbehörde angeordnet, dass die Führungskräfte der beiden Institute interne Untersuchungen anordnen und disziplinarische Massnahmen gegen die fehlbaren Beschäftigten treffen.
Grosse Bedauern bei der UBS
Darüber hinaus verlangt die MAS, dass die UBS und die DBS je ein unabhängiges Gremium ernennen, das die Massnahmen zur Verhinderung neuer solcher Fälle auch tatsächlich eingeführt umd umgesetzt werden.
«Wir werden alles daran setzen, Fälle von Finanzkriminalität aufzudecken und entschlossen zu bekämpfen. Zu diesem Zweck arbeiten wir eng mit den Aufsichtsbehörden zusammen», liess am Dienstag ein Sprecher der UBS in Zürich gegenüber finews.ch verlauten. «Wir bedauern es sehr, dass wir nicht mehr unternommen haben, um diesen Fall aufdecken und ihn (den Behörden) zu melden. Daher werden wir unsere internen Kontrollen verstärken und gegen fehlbare Mitarbeiter vorgehen», sagte der Sprecher weiter.
Die UBS ist dem weiteren Vernehmen nach bestrebt, nicht als Plattform für Finanzverbrechen missbraucht zu werden. Vor diesem Hintergrund will die Schweizer Grossbank einen finanziellen Beitrag für Programm zur Bekämpfung der Geldwäscherei leisten, das den Finanzplatz Singapur weiter stärkt.
Standard Chartered noch im Ungewissen
Noch offen ist das Schicksal der britischen Bank Standard Chartered, deren Singapurer Niederlassung ebenfalls Gegenstand der MAS-Untersuchungen ist. Ein Entscheid soll aber demnächst folgen.