Der frühere J. Safra-Sarasin-Bankier Eric G. Sarasin meldet sich zurück in der Finanzwelt. Er hat zwei Verwaltungsratsmandate übernommen und darüber hinaus eine Firma gegründet.
Nach seinem abrupten Abgang im Oktober 2014 tauchte Eric Sarasin im vergangenen Juni erstmals wieder auf, als er beim Zürcher Fintech-Unternehmen Advanon einstieg, wie auch finews.ch berichtete.
Nun nimmt er auch strategisch und operativ Zügel wieder in die Hand, wie die «Handelszeitung» am Mittwoch berichtete.
Family Office und Beteiligungsgesellschaft
Seit Juli 2016 amtet er als Verwaltungsrat des Atag Family Office berufen. Das Finanzinstitut in Zürich ist eine Tochter der Basler Beratungsgesellschaft Atag PCS. Das Unternehmen erbringt Family-Office-Dienstleistungen im Bereich Vermögensstrukturierung sowie Rechts- und Steuerberatung.
Weiter präsidiert der 58-Jährige den Verwaltungsrat der vor gut einer Woche gegründeten Gambio Holding mit Sitz in Zug. Sarasin ist laut «Handelszeitung» Hauptaktionär dieser Beteiligungsgesellschaft.
Eigene Beratungsfirma
Aber auch in eigener Mission ist Sarasin wieder aktiv: Zusammen mit seiner Frau Esme Verna Sarasin-Foerster figuriert er als Zeichnungsberechtigter der E. Sarasin Consulting.
Die im vergangenen Juli gegründete Firma erbringt Beratungsdienstleistungen, insbesondere in den Bereichen Private Equity und Immobilien. Drüber hinaus will sie Kunden in Stiftungsfragen beraten.
Rücktritt wegen deutscher Steueraffäre
Sarasins Comback erfolgt rund zwei Jahre nach seinem Rücktritt bei J. Safra Sarasin als stellvertretender CEO und Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor war er auf Grund seiner Funktionen in den Strudel der Cum/Ex-Affäre in Deutschland geraten.
Damals klagten der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer sowie der Drogerieketten-Besitzer Erwin Müller gegen die Bank, nachdem diese mit Finanzkonstrukten viel Geld verloren hatten.
Zahlung, aber kein Schuldeingeständnis
Im Januar 2016 wurde das Verfahren gegen Sarasin wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und gewerbsmässigen Betrug eingestellt. Indes musste Sarasin in der Sache einen tiefen sechsstelligen Betrag bezahlen, wie auch finews.ch berichtete. Diese Zahlung sei keine Busse und auch kein Schuldeingeständnis, hiess es damals.