Die Turbulenzen um die BSI haben den Kaufpreis für die EFG International erheblich gedrückt. Die Tessiner Privatbank sackte in die roten Zahlen ab.

Nachdem die Noch-Besitzerin der BSI, die brasilianische BTG Pactual, etwas Einblick in das verheerende erste Halbjahr der Tessiner Privatbank geliefert, liess die Käuferin, die EFG International, nun tiefer blicken.

Wie der Mitteilung vom Mittwochabend zu entnehmen ist, zogen BSI-Kunden im ersten Halbjahr insgesamt 9,6 Milliarden Franken an Vermögen ab, sodass die Bank nun noch 76 Milliarden Franken verwaltet.

In Verlustzone gerutscht

Damit reduziert sich der Kaufpreis deutlich. Ursprünglich sollte EFG International an BTG Pactual einen Zahlung von 975 Millionen Franken leisten sowie ein Maximum von 52 Millionen Aktien abgeben. Damit hätte sich ein Kaufpreis von 1,3 Milliarden Franken ergeben.

Dieser habe sich nun um nochmals 140 Millionen Franken reduziert, so die EFG. Damit würde die BSI zum Stichtag per 30. Juni 2016 für 1,05 Milliarden Franken an die EFG Privatbank übergehen. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr vollzogen werden.

Die BSI erlitt im ersten Halbjahr einen Verlust von 18,3 Millionen Franken, nach einem Gewinn vonn28,1 Millionen im ersten Semester 2015. Das Ergebnis war erheblich durch den Gewinneinzug durch die Finma in der Höhe von 95 Millionen Franken und die Busse an die Singapurer Finanzaufsicht MAS von 10 Millionen Franken beeinflusst.

Kosteneinsparungen

Handkehrum erzielte die BSI auch ausserordentliche Einnahmen durch den Verkauf der B-Source-Beteiligung an den Softwarehersteller Avaloq. Operativ erzielte die Privatbank noch einen Gewinn von 34,4 Millionen Franken, was unter anderem erheblichen Kosteneinsparungen zu verdanken ist.