Die Zürcher Privatbank Vontobel hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ihren Wachstumskurs mehrheitlich fortgesetzt. Mühe bekundete das Institut hingegen im Investmentbanking.
Haupteinnahme-Quelle im ersten Halbjahr 2016 war erneut das Asset Management mit einem Gewinnbeitrag (vor Steuern) von 85,3 Millionen Franken. Dies entspricht einer Zunahme von 26 Prozent gegenüber Vorjahr, wie Vontobel am Dienstag berichtete.
Der Gewinn aus dem Private Banking kletterte um 4 Prozent auf 26,6 Millionen Franken. Im Investment Banking hingegen erlitt die Zürcher Privatbank einen Gewinnrückgang um 19 Prozent auf 37,6 Millionen Franken.
Unter dem Strich erzielte Vontobel ein um 8 Prozent höheres Konzernergebnis von 106 Millionen Franken.
Besser als erwartet
Mit den ausgewiesenen Zahlen übertraf die Bank die Markterwartungen. Von der Nachrichtenagentur «AWP» befragte Analysten rechneten im Durchschnitt mit einem klar tieferen Konzernergebnis von 84,4 Millionen Franken.
Rückläufig entwickelten sich die betreuten Kundengelder (ohne Custody-Vermögen). Diese lagen per Ende Juni 5 Prozent tiefer bei 140,1 Milliarden Franken.
Mehr als halbiert im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 hat sich der Zufluss an Neugeldern mit rund 3,1 Milliarden Franken. Vor Jahresfrist belief sich dieser Wert auf 6,4 Milliarden Franken. Zudem kam es zu markanten Abflüssen in der Sparte des abgesprungenen Fondsmanagers Rajiv Jain.
Finanzanalysten irrten sich
Die Analysten hatten einen Netto-Neugeld-Abfluss von 1,7 Milliarden Franken erwartet und sahen die Kundenvermögen bei rund 132 Milliarden Franken.
Die Cost-Income-Ratio hingegen verbesserte sich auf 72,9 Prozent gegenüber 75,7 Prozent im Vorjahr. Damit unterschritt das Institut die gesetzte Marke von 75 Prozent für 2017 deutlich. Ihre Kernkapital-Quote konnte die Bank Vontobel um 0,4 auf 18,3 Prozent steigern.
Schwieriges Umfeld
Für das Gesamtjahr geht die Bank laut Mitteilung von hoch volatilen Märkten, niedrigen Zinsen und einem andauernd unsicheren politischen Umfeld aus, das sich entsprechend auf die Vontobel-Fokusmärkte und den Heimmarkt Schweiz auswirken werde.
In einem derartigen Umfeld bleibe die Generierung von Erträgen für Kunden allgemein schwierig, so Vontobel weiter.
«Wenngleich wir davon ausgehen müssen, dass sich die Rahmenbedingungen für unser Geschäft im zweiten Halbjahr nicht verbessern, werden wir auch weiterhin unsere Wachstums- und Ertragsziele konsequent weiterverfolgen», sagte Vontobel-CEO Zeno Staub am Dienstag.
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