In Australien sorgt ein Fall von Insiderhandel für Aufsehen, in den auch ein Ex-Kadermann der Credit Suisse verwickelt ist. Dabei kam eine ganz besondere Masche zur Anwendung.
Die beiden Banker, einer von ihnen zu der Zeit im mittleren Kader der Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) in Sydney, waren sportlich unterwegs. Ende 2010 trafen sie sich regelmässig zur Mittagszeit, um im Stadtpark Runden zu laufen.
Zu sportlich, wie nun ein Gericht in der australischen Metropole feststellte. Während ihren Jogging-Treffen hatten die beiden nämlich noch Puste genug, um sich Insider-Tipps über den künftigen Verlauf von Aktienkursen zuzustecken, wie die australische «Financial Review» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.
Eine Wette wert
Der ehemalige CS-Banker sass diesbezüglich an der Quelle, da er an Kapitalmarkt-Transaktion der einschlägigen Firmen beteiligt war. «Dieser Titel ist einer Wette wert», raunte er dann seinem Mitläufer zu.
Die Wette der beiden Amateursportler ging nun nicht auf. Wie berichtete wurde, konnten sie nur illegale Gewinne von knapp 80'000 Dollar abschöpfen, bevor das Duo erwischt wurde. Nun befasst sich die Aufsicht mit dem Fall des Ex-CS-Bankers, während sein Trainings-Kollege zur 17 Monaten Haft verurteilt wurde, zuzüglich 18 Monaten auf Bewährung.
Kein Kavaliersdelikt mehr
Die harte Strafe reflektiert den Willen Australiens, Insider nicht ungestraft «laufen» zu lassen. «Insiderhandel soll nicht mehr als Kavaliersdelikt gelten», liess sich der zuständige Richter zum Fall zitieren.