Wegen Insiderhandels erhielt der «Zauberer der Wall Street» ein Berufsverbot bis 2018 und eine Milliarden-Busse. Dies hindert ihn aber nicht daran, einen neuen Fonds aufzusetzen.
An der Wall Street wurde er «Zauberer» genannt, wegen seiner Fähigkeit Kurse vorauszusagen – die Rede ist von Steve A. Cohen. Doch hinter seinen angeblichen Zauberkräften standen handfeste Insiderinformationen, wie sich später herausstellte.
Vor zwei Jahren wurde seine Hedgefonds-Firma denn auch zu einer Strafe von 1,8 Milliarden Dollar verurteilt. Zudem darf Cohen bis 2018 nicht mit fremden Geld spekulieren.
Neuer Hedgefonds am Start
Doch das hindert den gefallenen Hedgefonds-Star nicht daran, einen neuen Fonds namens Stamford Harbor Capital ins Leben zu rufen. Letzten Monat liess der 59-Jährige den Fonds bei der US-Börsenaufsicht (SEC) registrieren. Dies berichtete die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Freitag.
Verwaltet wird der Fonds laut Bericht vom selben Team, welches auch Cohen’s Family Office Point72 Asset Management verwaltet. Das Family Office beschäftigt eigenen Angaben zufolge rund 1'000 Personen, 350 davon sind Investment-Spezialisten.
Cohen bleibt aussen vor
Auch wenn Cohen als Besitzer des Fonds auftaucht, werde er bis auf weiteres keine aktive Rolle spielen, hiess es weiter und ob der Fonds auch Gelder von ausserhalb entgegennehme, stünde noch offen.
Stamford Harbor wird laut Bericht wahrscheinlich in nicht öffentliche und illiquide Aktien investieren. Und das Fondsmanagement lässt sich dies gut bezahlen: 2 Prozent pro Jahr werden auf die investierten Vermögen erhoben. Hinzu kommt eine Performance-Gebühr zwischen 10 und 50 Prozent.
Laut der SEC hat Cohen nun 120 Tage Zeit, den Hedgefonds mit mindestens 100 Millionen Dollar zu füttern. Bislang habe der Fonds aber noch keine Gelder angezogen, hiess es weiter.