Die Wüste lebt: Im Frühjahr hatte die UBS angekündigt, bis 2010 über 8000 Stellen abzubauen. Aber sie sucht auch neue Leute – selbst in der Schweiz.

Wie das neue, auf die Finanzbranche spezialisierte Job-Portal jobdirectory.ch zeigt, hat die UBS in der Schweiz immerhin 106 Stellen ausgeschrieben, davon 62 in der Division Wealth Management & Swiss Bank.

Unter den Top 3

Das sieht im Verhältnis zur angepeilten Beschäftigtenzahl von 67‘500 nicht nach viel aus, aber die UBS zählt damit immerhin zu den drei Arbeitgebern der Finanzbranche mit den meisten offenen Stellen, hinter Credit Suisse und Axa, aber noch vor Zurich und Raiffeisen.

Alle 24 Kantonalbanken haben – zum Vergleich – auf ihren Websites 143 Jobs offen.

Beratungslücken

Die Verwerfungen in der Vermögensverwaltung in der Schweiz offenbaren Lücken in der Beratung. Kundenberater sind als Gruppe am gefragtesten, wie eine Analyse der Daten von jobdirectory.ch ergibt.

Die Zürcher Kantonalbank allein hat  36 Jobs zu besetzen, davon zehn Kundenberater. Die Credit Suisse – inklusive Töchter – sucht 361 Mitarbeiter, davon allein 26 für die Kundenberatung. Die Postfinance zum Beispiel sucht 32, davon 12 Kundenberater.

Schwerer Stand

Kenner der Personalszene gehen immer noch davon aus, dass es die UBS schwerer hat, gute Leute zu finden. Das Renommée hat auch am Arbeitsmarkt gelitten – und selbst für eingefleischte UBSler war es geraume Zeit kein Vergnügen, für diesen Arbeitgeber tätig zu sein. Zwar ist die Bank noch nicht über den Berg – wie Vertreter der Aufsichtsbehörde  verlauten lassen –, aber als Arbeitgeber für ambitionierte Banker ist sie durchaus attraktiv.

Es wird enorm Durchzug nach oben geben, wenn es wieder aufwärts geht: Die Strukturen sind ausgedünnt und viele kompetente Kräfte haben die Bank aus freien Stücken verlassen. Und so formuliert das die Bank selbst: UBS bietet Ihnen ein leistungsorientiertes Umfeld, attraktive Karrierechancen und eine offene Unternehmenskultur, die den Beitrag jedes Einzelnen schätzt und belohnt.