Die Tessiner Privatbank vermeldet ein markant profitableres erstes Semester. Doch den wichtigsten Meilenstein in diesem Jahr hat das Institut immer noch nicht erreicht.
Es ist wohl Balsam auf die Seele von Chef Stefano Coduri (Bild): In seinen drei Jahren an der Spitze der Banca della Svizzera Italiana – besser bekannt als BSI – hatte er der Turbulenzen genug zu bewältigen. Im ersten Halbjahr 2015 nun konnte die mitten im Turnaround steckende Privatbank aber etliche Erfolge vermelden.
Sparprogramm zeigt Wirkung
Wie das Institut am Montag mitteilte, stieg der Reingewinn gegenüber dem Vorjahr um knapp einen Viertel auf 78 Millionen Franken. Einigen Einfluss auf den Anstieg der Profitabilität hatte das im Herbst 2014 eingeleitete Kostensenkungsprogramm, das die Kostenbasis um 8 Prozent verringerte.
Seine volle Wirkung wird das Programm laut Coduri im Jahr 2016 entfalten. Insgesamt streicht BSI dazu 16o Stellen.
Wohl nicht zuletzt als Antwort auf die letzten März entrichtete Busse von 211 Millionen Franken im Steuerstreit mit USA engagierte die Bank zudem mit Reto Kunz einen in der Branche bestens bekannten Risikochef.
Frankenschock drückt durch
Rückläufig waren hingegen die verwalteten Kundenvermögen. Sie sanken gegenüber Ende 2014 um gut 10 Milliarden Franken auf 81,8 Milliarden Franken, wie es weiter hiess. Die Privatbank macht dafür vor allem den seit dem Nationalbank-Entscheid vom letzten Januar massiv stärkeren Franken verantwortlich.
Kaum voran kam die BSI derweil mit dem Abschluss der Übernahme durch die brasilianische Bank BTG Pactual. Wie auch finews.ch berichtete, haben die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) sowie die brasilianische Bankenbehörde den Zusammenschluss bereits abgesegnet. In zahlreichen Auslandsmärkten steht die Bewilligung allerdings noch aus.
Anlässlich der Halbjahreszahlen konnte CEO Coduri deshalb nur die von ihm schon bekannte Floskel wiederholen: Der Zusammenschluss werde bestimmt in der «nahen Zukunft» vollzogen.