Einiges deute darauf hin, dass die Schweizer Bankenbranche das Tal der Tränen durchschritten habe, sagt Claude Baumann im Interview mit finews.ch-TV.

Lange Zeit stand es nicht gut um die Schweizer Banken. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise waren sie gleich an mehreren Fronten einem enormen Druck ausgesetzt. Für viele Institute bestand die Hauptaktivität zunehmend darin, Vergangenheitsbewältigung zu betreiben.

Fast unbemerkt, hat sich dieses Blatt aber gewendet, wie finews.ch-Chefredaktor Claude Baumann im Interview feststellt. Der jüngste JobDirectory-Index zeigt, dass die Banken seit drei Monaten wieder markant mehr offene Stellen haben.

Im US-Steuerstreit finden immer mehr Finanzinstitute eine Einigung mit den amerikanischen Behörden, und auch im europäischen Crossborder-Geschäft haben die Geldhäuser die unerwünschten Kunden aussortiert respektive sie in die Steuerehrlichkeit überführt. Dem in zwei Jahren kommenden Automatischen Informationsaustausch (AIA) sehen die Banken inzwischen gelassen entgegen.

Mobil und digital

So ist der Blick nach vorn wieder möglich. Bewegung in die Bankbranche bringt auch die Fintech-Szene, der sich kaum ein Geldinstitut mehr entziehen kann. Denn offenbar wollen die Kunden heute zumindest einen Teil ihrer Geldangelegenheiten mobil und digital erledigen. «Es herrscht fast schon so etwas wie Euphorie», sagt Baumann und betont auch, dass die Bankangestellten heute wieder wechselwilliger sind.

Ihre Zukunft sehen sie zunehmend im Asset Management, aber auch im Firmenkunden-Geschäft sowie in der Fintech-Branche, die laufend an Attraktivität gewinnt. Das zeigt eine kürzlich von finews.ch publizierte Umfrage zu den Berufsaussichten in der Schweizer Finanzbranche.