Die grössten zehn Privatbanken der Welt – allen voran die Schweizer Grossbank UBS – konnten letztes Jahr noch mehr Marktanteile an sich reissen. Das zeigt ein aktuelles Ranking. Was das für den Rest des Feldes bedeutet.
Big is beautiful: Das gilt zunehmend auch im noblen Private Banking. Angesichts von Strukturkrise, Gesetzesflut und sinkenden Margen waren es letztes Jahr vor allem die grossen Player, die Kundenvermögen an sich zu ziehen wussten.
Das jedenfalls zeigt ein weltweites Ranking der Banken-Beratungsfirma Scorpio Partnership mit Sitz in London. Dem Branchenvergleich zufolge kontrollieren die Top-10-Vermögensverwalter der Welt Ende 2014 rund 47 Prozent der auf über 20'000 Milliarden Dollar geschätzten Kundenvermögen im Private Banking. Und auf die Top-5-Institute entfallen ganze 37 Prozent (siehe Grafik unten).
Die Top-Player sicherten sich damit auch den Löwenanteil an den Neugeldern, die sich letztes Jahr branchenweit um einen Viertel steigerten.
Masse an der Spitze
Besonders hoch ist dabei die Konzentration an der Spitze. Laut Scorpio Partnership liegen inzwischen 10 Prozent der von der Branche verwalteten Vermögen bei der Schweizer Grossbank UBS (siehe Grafik unten). Es folgen die amerikanischen Institute Morgan Stanley und Bank of America Merrill Lynch. Als einziges Schweizer Institut unter den Top-Ten ist noch die Credit Suisse (CS) mit 4,3 Prozent Marktanteil vertreten.
Und die Branchen-Elefanten dürften künftig wohl noch an Gewicht zulegen. Denn die Studie stellte ebenfalls fest, dass die Kosten im Private Banking nochmals gestiegen sind – und zwar schneller als die Erträge. Umso wichtiger ist es, Skaleneffekte zum Einsatz zu bringen. Und das gelingt vor allem den Grossen.
Zu klein, zu langsam
Schwieriger dürfte es hingegen fürs Mittelfeld werden – diese Institut weisen oftmals die Kosten-Struktur einer international agierenden Grossbank auf, ohne aber auch nur annähernd so viel Kundengelder zu verwalten. Entsprechend droht dort die Kostenfalle.
Positiv sei, sagte denn auch Scorpio-Chef Sebastian Dovey, dass viele Banken von höheren Volumen profitieren könnten. «Doch die schlechte Nachricht ist, dass der Kostendruck anhält. Und einige Player bewegen sich nicht schnell genug.»