Wer schluckt wen im Private Banking? In der angelaufenen Konsolidierung nimmt sich eine bislang sehr wachstumsstarke Bank aus dem Rennen: EFG.
Man kennt EFG als sehr expansive Bank, und auch im derzeit laufenden Konsolidierungsprozess auf dem Finanzplatz Schweiz wurde immer wieder spekuliert, dass sich die Latsis-Bank eventuell ein Schnäppchen sichern könnte. So war EFG gerüchteweise als potentielle Käuferin von Clariden Leu gehandelt worden.
Aber nun zeichnete Lukas Ruflin eine zurückhaltende Perspektive. Der stellvertretende CEO der Privatbank sagte an der European Financials Conference von Keefe, Bruyette & Woods, dass die Wahrscheinlichkeit der Übernahme eines Konkurrenten gering sei(die Unterlagen von Ruflins Präsentation sind online verfügbar).
Nach einer Phase sehr aktiven Wachstums dämpfe die Grösse von EFG den Appetit auf die Übernahme von Konkurrenten, sagte Ruflin in London laut dem «Wealth Bulletin».
Schluss auch mit dem Wachstum bei den Beratern
Bereits seit der Jahresmitte zeichnet sich ab, dass die Expansion von EFG gebremst ist. Der Gewinn war im ersten Halbjahr um 90 Prozent eingebrochen, die verwalteten Vermögen schrumpften um 14 Milliarden auf 80,4 Milliarden Franken. Im ersten Semester sank auch die Zahl der Kundenberater von 726 auf 674 – dies nach Jahren stetigen Wachstums und trotz ambitionierter Pläne.
Den Ausführungen von Ruflin ist nun zu entnehmen, dass die Bank bis Jahresende weiterhin mit einer Beraterzahl zwischen 650 und 700 rechnet.
Unter anderem hatte EFG im ersten Halbjahr ein Kostensenkungsprogramm lanciert, in dessen Rahmen auch sieben Niederlassungen geschlossen werden sollen.