Zwar ist die UBS Asiens beste Vermögensverwalterin. Und auch andere Schweizer Institute sorgen in der Region regelmmässig für Furore. Doch die Lorbeeren für den besten Private Banker holte sich 2014 ein Philippino.
Der «Asian Private Banker», das regional führende Fachmagazin für Wealth Management, hat diese Woche die Preise für die besten Privatbanken und die besten Banker verteilt. Die UBS kam dabei in die Kränze und wurde als bester Wealth Manager Asiens insgesamt, aber auch Hongkongs und Taiwans gekürt.
Ausserdem war sie 2014 die beste Bank im Bereich ‹Discretionary Portfolio Services› sowie ‹Philantropic Services›.
«Bing» ist der Beste
Der Preis für den besten Private Banker ging aber an einen nicht-schweizerischen Banker: An Renato de Guzman, auch genannt «Bing». De Guzman ist CEO der OCBC-Tochter Bank of Singapore, die den Preis als beste Privatbank in Singapur sowie auf den Philippinen einheimste.
Letzteres ist vielleicht kein Zufall, zumal Renato de Guzman gebürtiger Philippino ist.
Sicherheit ist attraktiv
De Guzman leitet die Geschicke der Bank seit Anfang 2010 – und unter ihm hat das Finanzinstitut die verwalteten Vermögen auf mehr als 40 Milliarden Dollar verdoppelt. In den kommenden vier Jahren will der 64-Jährige die Kundengelder gar auf 80 Milliarden Dollar verdoppeln.
Drei Faktoren gedenkt de Guzman dabei zu nutzen, wie er dem philippinischen «Business Inquirer» verriet: Erstens ist die Mutterbank OCBC gemäss «Bloomberg» eine der sichersten Banken der Welt, was die Attraktivität für Kunden erhöht.
Aus Krisen Chancen gemacht
Zweitens steige die Anzahl asiatischer Vermögender weiterhin rasch an. Und drittens fliesse viel Geld von Westen in Richtung Osten – «auf der Suche nach einem sicheren Hafen», wie er feststellt.
De Guzman gilt als Manager, der Krisensituationen in Chancen wandeln kann. Dies stellte er bereits bei der ING Asia Private Bank unter Beweis, die 2010 von der OCBC übernommen worden war. De Guzman war mitten in der Asienkrise nach Singapur gekommen, um für ING im boomenden Finanzzentrum eine regionale Plattform aufzubauen.
Rasch einflussreich geworden
Er musste dafür eine ganze Anzahl von ING-Einheiten integrieren. «Am Anfang war das Konzept einer integrierten ING Asia Private Bank recht schwer zu verkaufen», erzählte er. «Auch, weil es ein Philippino war, der es durchziehen wollte.»
Er schaffte es mit bemerkenswertem Erfolg: ING wuchs unter ihm rasant – das holländische Institut verdankte ihm den Turnaround mit einem Leadership Award. Weitere Auszeichnungen folgten: Vergangenes Jahr listete ihn das «Alpha Magazine» als einen der 25 einflussreichsten Menschen in Südostasien auf.
Den Leuten Beine machen
Seinen Tagesablauf beschreibt er so: «Die meiste Zeit verbringe ich mit Kundentreffen, Meetings, Emails beantworten – und meinen Leuten Beine machen.» Zwei bis drei Mal pro Woche betreibe er Yoga. In jüngeren Jahren war er ein hochklassiger Tennisspieler. Aber «mit dem Alter wird das Spiel immer schwieriger», sagte er.
Sein Erfolgsrezept beruhe auch auf strategischem Denken. Er habe in seiner Karriere nicht oft die Stelle gewechselt, «dadurch hatte ich Zeit, das Geschäft wirklich zu entwickeln.»
Ehefrau hält die Familie zusammen
Letztlich verdanke er seine Karriere aber seiner Frau Kathy, die immer gewusst habe, was sein Job von ihm abverlange. «Ich glaube, es ist sehr wichtig, eine Ehefrau zu haben, die die Familie zusammenhält.»