Die UBS drang mit ihrer Millionenklage gegen die Wasserwerke Leipzig nicht durch. Das Urteil hält noch weitere Tiefschläge für die Schweizer Grossbank bereit.
Es ist eine empfindliche Schlappe für die Schweizer Grossbank. Im jahrelangen Prozess um eine geplatzte Kreditversicherung der Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL) forderte die UBS 350 Millionen Euro plus Zinsen. Nun hat ein Londoner Gericht entschieden: Die ostdeutsche Stadt Leipzig muss nicht zahlen.
Dreifacher Schmerz
Auch wenn die Schweizer Grossbank jetzt Berufung gegen das Urteil einlegen will – sie muss eine Niederlage einstecken, die gleich dreifach schmerzt.
Nicht nur, dass die Verluste aus der Finanzwette von KWL bei der Bank bleiben. Störend für die UBS dürfte auch sein, dass es anderen Banken, die in den Prozess involviert waren, weit besser erging.
Depfa und LBBW schadlos gehalten
Wie der britische Juristen-Blog «The Lawyer» nämlich aus den Details der Prozesses berichtet, drang die UBS auch mit ihren Forderungen gegen zwei deutsche Finanzinstitute nicht durch. So konnten sich die Depfa Bank und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die als Mittler zwischen den Schweizern und KWL fungiert hatten, im Londoner Prozess schadlos halten.
Das Gericht habe befunden, dass die deutschen Banken auf Grund betrügerischer Angaben seitens der UBS auf das Geschäft eingegangen seien, wie der Juristen-Blog schreibt.
Gesetz ist nicht wie Fussball
Schmerzhaft ist auch der Umstand, dass ausgerechnet die LBBW in einem früheren Prozess in Deutschland gegen die KWL siegte – und ihre Forderungen durchsetzen konnte.
Die Ironie dahinter war auch dem Londoner Richter Stephen Males nicht entgangen. «KWL hatte sich nach Kräften gewehrt, damit dieser Prozess in Deutschland anstatt in London stattfindet. Es entbehrt deshalb nicht der Ironie, dass KWL in Deutschland verlor und hier gewann.»
Das Gesetz sei eben nicht wie Fussball, schloss Males. «Hier ist es nicht immer von Vorteil, zu Hause zu spielen.»