Noch hat er seine Gefängnisstrafe nicht angetreten und schon wird der ehemalige FC-Bayern-Boss mit den rauen Sitten unter Häftlingen konfrontiert: Gegen eine Barzahlung soll sein Leben geschont werden.

Dass ein Gefängnisaufenthalt mit Unannehmlichkeiten verbunden sein würde, darauf war der wegen Steuerhinterziehung verurteilte Uli Hoeness vorbereitet. Doch dass er nun um sein Leben fürchten muss, damit hatte er wohl nicht gerechnet.

Doch genau das wurde ihm und auch seiner Frau in einem Erpresserbrief angedroht. Dieser ging am vergangenen Samstag bei der Familie Hoeness ein, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilte.

Üble Drohungen

Er werde im Gefängnis keine angenehme Zeit haben, egal in welcher Haftanstalt er seine bevorstehende Strafhaft auch absitzen werde, hiess es darin. Es sei denn, die Familie zahle einen sechstelligen Bargeldbetrag.

Uli Hoeness und seine Frau Susi hätten den Brief darauf der Polizei übergeben, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Polizei liess sich zum Schein auf den Deal ein und verabredete sich mit dem Täter für die Geldübergabe Diese fand am Samstagabend in der Leutstettener Strasse im Münchner Stadtteil Forstenried statt. Als der Erpresser auftaucht, nahm ihn die Polizei fest.

Erpresser gefasst

Beim Täter handelt es sich um einen 50-jährigen Mann, der beim Fluchtversuch vom Fahrrad gestürzt und dann in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Staatanwaltschaft München II führt die Ermittlungen. Der 50-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.

Der ehemalige Präsident des Fussball-Clubs Bayern München wurde im April wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der ehemalige FC-Bayern-Boss hatte bei Vontobel mehrere Millionen unversteuerte Gelder in Devisengeschäfte investiert.