Ob in guten oder in schlechten Zeiten, die Bankoberen zahlten sich ihre Boni ad absurdum aus. Doch damit soll Schluss ein, zumindest bei der Barclays Bank, wie deren CEO verkündet.
Die öffentliche Debatte über exzessive Löhne in der Bankbranche scheint Wirkung zu zeigen. Zumindest beim britischen Barclays-Konzern: Es werde sich nie mehr wiederholen, dass bei Barclays die Bonuszahlungen steigen, während der Gewinn der Gruppe sinke, sagte Antony Jenkins, CEO des Bank, in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender «BBC».
Die Bank gönnte ihren Beschäftigten für das Geschäftsjahr 2013 einen Bonusanstieg von 10 Prozent, obwohl das Unternehmen selber einen Gewinnrückgang von 30 Prozent erlitt.
Empörte Aktionäre
Dieses Vorgehen stiess bei vielen Aktionären auf Unverständnis: Ein Drittel der Anteilseigner stimmte deshalb an der Generalversammlung gegen die Annahme des Vergütungsberichts.
Er könne den Unmut verstehen, sagte Jenkins weiter. Das Management habe aber nicht leichtfertig eine Bonusanhebung beschlossen. Angesichts der hohen Herausforderungen, vor denen Barclays gestellt sei, habe das Unternehmen aber zu dieser Massnahme greifen müssen, um die besten Mitarbeiter bei der Stange zu halten.
Massiver Stellenabbau
Eine solche Situation werde sich aber nicht wiederholen, versprach der CEO.
Barclays kündigte vergangene Woche einen massiven Stellenabbau an: Bis 2016 will das Institut rund 19'000 Arbeitsplätze abbauen, davon mehr als 9'000 Jobs in Grossbritannien und insgesamt 7'000 im Investmentbanking.
Weltweit beschäftigte Barclays Ende 2013 rund 139'600 Mitarbeiter, davon 400 Personen in der Schweiz.