Sie stellen ein gewichtiges Potenzial der Banken dar, die heute 21- bis 36-Jährigen. Doch wie tickt diese Generation in Finanzfragen?

Über die sogenannten «Millennials», also die Generation der um die Jahrtausendwende Geboren, gibt es viele Klischees. Sie seien faul, narzisstisch veranlagt und von den neuen digitalen Technologien völlig in Beschlag genommen.

Eine Generation also, die für Banken schwierig zu beraten ist, da sie dank der sozialen Medien gut informiert und entsprechend in der Beratung herausfordernd ist. Das heisst, sofern sie denn überhaupt noch Banken für ihre Finanzgeschäfte benötigen.

Konservativ in Geldangelegenheiten

Doch das ist (fast) alles falsch, wie die Umfrage «Think you know the Next Gen Investor?» der UBS unter 1'000 Millenials zeigt. Diese fördert beispielsweise zutage, dass diese in Geldangelegenheiten weniger souverän sind, als landläufig angenommen. In finanziellen Fragen lassen sie sich genau so häufig beraten wie andere Altersgruppen.

Überraschend für die Autoren der Studie ist indessen, dass die Millennials ihre Finanzentscheidungen deutlich weniger als erwartet auf Social-Media-Empfehlungen abstützen würden, denn auf persönliche Gepräche mit vertrauenswürdigen Personen.

Kundenberater dienen weniger als Ratgeber

Dabei beanspruchen sie vor allem die Partner und Eltern als Berater. 62 Prozent respektive 41 Prozent der Befragten gaben an, in finanziellen Dingen sich mit dem Partner beziehungsweise mit den Eltern zu beratschlagen. Lediglich 14 Prozent stützen sich auf die Expertise eines Finanzberaters ab, bei den anderen Generationen sind dies immerhin 40 Prozent.

Zudem zeigt sich, dass Millennials in Gelddingen konservativer sind, als vielleicht angenommen. Sie seien sogar «extrem konservativ», ähnlich wie die Generation, die den zweiten Weltkrieg noch miterlebt habe, schreibt die UBS.

Mehr Sparer und weniger Investor

Die Millennials seien in erster Linie Sparer und weniger Investoren. In ihren Portefeuilles befindet sich viel mehr Cash, als in jenen anderer Generationen. Betragen die liquiden Mittel in einem Portefeuille eines Millennials 52 Prozent, beläuft sich dieser Anteil bei den anderen Generationen lediglich auf 15 Prozent. Der Aktienanteil in einem Millennial-Portfolio beträgt lediglich 28 Prozent im Vergleich zu 46 Prozent bei den anderen Generationen.

Auf die Frage, wofür sie zusätzliche Mittel verwenden würden, gaben lediglich 12 Prozent der Millennials an, dass sie diese sofort im Markt investieren würden. Bei den anderen Generationen sind dies immerhin 33 Prozent. Ein beachtlicher Teil der Millennials (42 Prozent) würde die Gelder für den Schuldenabbau verwenden, 17 Prozent würden die Gelder sparen oder eine Immobilie kaufen (16 Prozent).

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