Eine Untersuchung über die Rechte von Homo-, Bi- oder Transsexuellen bringt es ans Licht: Die Schweizer Banken sind eine Bastion der Toleranz.

Auch heute haben es die so genannten LGBT – Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transsexuelle – oft nicht leicht am Arbeitsplatz. Und wer sich in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft befindet, geniesst immer noch selten genau dieselben Rechte wie Heterosexuelle. 

Die amerikanische Interessengruppe Human Rights Campaign hat nun untersucht, wie Firmen ihre LGBT-Angestellten behandeln. Sie vergab dafür an die Unternehmen Prozentzahlen. Wer eine 100 erreicht, gehört zu den «Best Places to Work».

Finanzbranche schneidet gut ab

Und dort fällt auf: Die meisten Spitzen-Unternehmen finden sich in der Finanzbranche. Mit 32 Firmen erhalten hier die zweitmeisten Arbeitgeber aller Branchen eine 100-Prozent-Wertung in Sachen Gleichberechtigung. Nur bei den Juristen sieht es noch besser aus.

Auch die UBS und die Credit Suisse haben die Auszeichnung der Human Rights Campaign als «Best Place to Work» erhalten. Wie die UBS mitteilt, ist es für die Grossbank bereits das achte Mal in elf Jahren, dass sie die Auszeichnung erhält.

UBS als Vorreiter

So war die UBS etwa eine der ersten Firmen an der Wall Street, die Männern und Frauen, die die Krankenversicherung für ihren gleichgeschlechtlichen Partner mitzahlen, die Möglichkeit zu steuerlichen Vergünstigungen bietet. Ausserdem bietet die Bank verschiedene Interessengruppen an, in denen die Angestellten sich austauschen können.

Nicht so gut abgeschnitten hat hingegen Zurich. Die Versicherung erhielt lediglich 65 von 100 Prozent, wie aus dem detaillierten Bericht der Human Rights Campaign hervorgeht.

Gay-Banking als Marktlücke

Die Schweizer Banken machten übrigens auch schon auf dem Finanzplatz London von sich reden, weil sie Pioniere waren in der Entwicklung von Gay-Banking-Angeboten. Der britische Kundenberater Toby Connelly entwickelte ab 2008 für die CS Angebote, die zum Lebensstil und den rechtlichen Rahmenbedingungen eines homosexuellen Publikums passen – bis er dann im August 2011 von der UBS engagiert wurde.

Zur kompletten Studie: «Corporate Equality Index», Human Rights Campaign.