In Zusammenarbeit mit dem chinesischen Versicherungsriesen Ping An will Swiss Re ein Fintech-Instrument in der Schweiz lancieren. Der Pilot dazu startet Ende Jahr.
Swiss Re und Oneconnect Financial Technology planen einen gemeinsamen Dienst, dank dem Schäden an Motorfahrzeugen übers Smartphone angemeldet werden können. Dazu haben der führende Schweizer Rückversicherer und die Fintech-Tochter des chinesischen Versicherers Ping An eine Übereinkunft unterzeichnet, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorging.
Die Lösung mit dem Namen Smart Claims soll auf Cloud-Technologie und Künstliche Intelligenz abstützen und auf diese Weise Schadenversicherern helfen, Schäden schnell zu schätzen und abzufertigen. Der Pilot wird bereits im vierten Quartal 2020 in der Schweiz und Italien an den Start gehen, wie es weiter hiess. Offenbar laufen auch Gespräche für Versuche in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.
Einstand der neuen Digitalchefin
Welche Vorkehrungen für den Einsatz der chinesischen Technologie hierzulande getroffen werden, ging aus Meldung nicht hervor.
Fürs Jahr 2021 ist jedenfalls der breite «Roll Out» in Europa geplant. Bei Swiss Re stehen die Arbeiten unter Aufsicht der vergangenen Juli frisch ernannten Digitalchefin Pravina Ladva. Sie sieht Smart Claims als weiteren Schritt hin zur Digitalisierung der Branche, wie aus der Mitteilung hervorging.
Beste Beziehungen nach China
Swiss Re und Ping An haben schon zuvor bei einer Fintech-Lösung zusammengearbeitet. Seit 2017 bieten die beiden Finanzkonzerne gemeinsam eine Taifun-Versicherung an, die ebenfalls übers Mobiltelefon bedient werden kann. Die Lösung gelangt in den von den Stürmen betroffenen chinesischen Küstenprovinzen Guangdong, Zhejiang, Shanghai, Fujian, Jiangsu, Guangxi, Shandong und Hainan zum Einsatz.
Der Schweizer Rückversicherer hat noch weitere Fühler in China ausgestreckt. Wie vergangenen Juni bekannt wurde, hat Swiss Re mit der dem chinesischen Versicherer China Pacific Insurance vereinbart, im Rahmen eines Listing an der Londoner Börse bis zu 1,5 Prozent aller ausstehenden Aktien des chinesischen Konzerns zu erwerben.