Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Kundendaten aus sozialen Medien auszuwerten und für die Kundenansprache zu nutzen. Geht das?

Wolfgang_NimfuhrVon Wolfgang Nimführ, Big Data Community Leader, Software Group Europe, IBM Schweiz AG / finews.ch ist Medienpartner der IBM Performance 2012

Ein Gerücht geht um. Controller, CIOs und Geschäftsführer stecken die Köpfe zusammen, sie sprechen von einem geheimnisvollen Schatz, der sich in den Untiefen der Datenberge versteckt.

Immer und immer wieder flüstern sie ehrfurchtsvoll: «Big Data». Der sagenumwobene Schatz soll Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile bringen – vorausgesetzt, es gelingt, ihn zu finden und zu heben.

Der Weg zum Datengold

Daten, Informationen, Entscheidungen – das ist die Route zum Datengold. Unternehmen, die aus Daten Informationen gewinnen und diese in richtige Geschäftsentscheidungen übersetzen, liegen vorne. Und wo sollte man anfangen, zu suchen? Wie sieht Big Data in der Praxis aus?

Keine leichten Fragen – es kursieren unzählige Definitionen, Sichtweisen und Schwerpunkte mit dem Ziel, das Phänomen Big Data zu erklären und einzuordnen.

Doch vielfach entspringen diese Erklärungsansätze den individuellen Sichtweisen unterschiedlicher IT-Anbieter. Vielmehr ist Big Data eine aktuelle Herausforderung für viele Unternehmen aller Branchen in (fast) allen Geschäftsbereichen von A bis Z - von Analysen zu zuverlässlichen Entscheidungsgrundlage.

Viele Herausforderungen

Big Data ist also längst Realität – und damit auch die Herausforderungen in Sachen Datenmenge, -vielfalt und -varianz: Wer das Datengold heben möchte, muss klassische Unternehmenszahlen, etwa aus dem ERP-System, mit unstrukturierten Daten verknüpfen und zu einem Gesamtbild verdichten.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Kundendaten aus sozialen

Datenverarbeitung wird revolutioniert

Netzwerken auszuwerten, Maschinendaten in Echtzeit in die Produktionsplanung zu integrieren, Call-Center-Aufzeichnungen für die verbesserte Kundenansprache zu nutzen oder Wetter- und Logistikdaten für die Optimierung der Lieferkette zu verwenden.

Herkömmliche Systeme und Technologien für die Speicherung und Auswertung von Daten stossen dabei an ihre Grenzen. Kein Wunder, dass ganz neue Technologien die Diskussion um den Big-Data-Schatz beherrschen: Hadoop, In-Memory oder Stream Computing sind dabei, die Welt der Datenverarbeitung zu revolutionieren.

Elementare Bestandteile

Mit gutem Grund: Schliesslich liefern sie die technologische Basis, um etwa mehrere Petabyte an unstrukturierten Geo-Daten schnell zu verarbeiten, millionenfache Online-Kommentare zu interpretieren oder Stream-Daten in Echtzeit auszuwerten. Werden künftig also herkömmliche Business-Intelligence-Technologien nicht mehr gebraucht?

Doch, sie werden Lösungen für Reporting und Analyse, Simulation und Prognose, Planung und Forecasting bleiben, und damit auch weiterhin elementare Bestandteile der Unternehmenssteuerung.

Information ist (Daten-) Gold

Aber soviel steht fest: In Zukunft werden diese Bereich immer mehr zusammenwachsen – denn sie liefern die benötigten geschäftlichen Einblicke für unternehmerische Entscheidungen. Und da wären wir schliesslich beim Datengold angelangt: Denn die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt ist der grösste Schatz.

Unternehmen müssen sich einzig darauf einstellen, dass Informationsarchitekturen – ebenso wie die Datenlandschaften – heterogener werden.

Wann beginnen Sie mit einer Big-Data-Strategie – heute oder erst morgen? Zeit ist Geld, Information ist Gold – das Datengold.


Wolfgang Nimführ hat als «Information Agenda Visionär» mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Data Warehousing, Informationsintegration, Data Management, Business Intelligence und Datenintegrität. Er ist ausgebildeter Computerwissenschafter und international gesuchter Sprecher für den Bereich Information Agenda.