Höheres Kapital bringt nicht nur mehr Rendite, sondern auch weniger Risiko, wie ein akuteler Vergleich zeigt. Warum die Asset Allocation zur Risikobetrachtung nicht ausreicht und wo Schweizer Banken im Marktvergleich stehen.

Die neuesten Zahlen von Performance Watcher zeigen eine klare Tendenz: Grössere diskretionäre Mandate erzielen höhere Renditen bei geringerem Risiko.

Analysiert wurden die in den Performance Watcher Indizes zusammengefassten Portfolios mit mittlerem Risiko (PW-Mid Risk) in den Referenzwährungen Schweizer Franken, Euro und US-Dollar.

Diese Anlageprofile bestehen traditionell aus ungefähr 50 Prozent Obligationen und 50 Prozent Aktien und entsprechen im Schweizer Vermögensverwaltungssektor den von den Kunden bevorzugten Risikoprofilen.

Höhere Rendite für Portfolios ab 5 Millionen

Diese Basis mit je über 1'000 Portfolios in Franken und Euro sowie 700 Konten in Dollar ermöglicht fundierte Vergleiche.

Die Zahlen für 2024 zeigen: Während der PW-Index - CHF Mid Risk eine Rendite von 6,42 Prozent bei 5,57 Prozent Risiko verzeichnet, erzielt der PW-Index - CHF Mid Risk (>5 Millionen Franken) 7,46 Prozent Rendite bei nur 5,04 Prozent Risiko.

Ein ähnliches Muster ergibt sich in Euro und Dollar. Auch über zehn Jahre bestätigt sich: Grössere Mandate liefern durchgehend bessere Ergebnisse bei tieferem Risiko.

Warum Grösse zählt

Grosse Mandate profitieren laut Performance Watcher von entscheidenden Vorteilen: Skaleneffekte senken die Kosten - von günstigeren Gebühren bis hin zu besseren Wechselkursen. Die durch die Portfoliogrösse ermöglichte breitere Diversifikation eröffnet zudem den Zugang zu exklusiveren Anlageklassen wie Private Equity und Hedgefonds.

Die Grenzen der Asset Allocation

Diese klassische Kategorisierung nach Asset Allocation soll das Risiko für Anleger verständlich machen, greift aber zu kurz. Trotz standardisierter Klassifizierung durch Vermögensverwalter zeigen Daten von Performance Watcher mit 18'000 Portfolios deutliche Unterschiede in der tatsächlichen Risikostruktur. Beim Risikoprofil «mittleres Risiko» in Euro erzielte der PW-Index 2024 eine Rendite von 7.94 Prozent bei 5.3 Prozent Risiko. Doch die besten professionell verwalteten Portfolios erreichten Renditen von 15.81 bis 17.44 Prozent, während das Risiko zwischen 5.95 und 10.66 Prozent schwankte.

Die Ursache liegt in der Anlagestruktur. Die Obligationenquote kann aus sicheren Staatsanleihen oder risikoreicheren Unternehmensanleihen bestehen. Die Aktientranche kann auf stabile Blue-Chips oder volatilere Tech-Titel fokussiert sein.

Schweizer Banken und die Konkurrenz

Ein Vergleich des CHF- und USD-Mid-Risk-Performance-Watcher-Index für Banken mit dem Gesamt-PW-Index zeigt: Im CHF Mid Risk, ihrem Kernsegment, schneiden Banken sowohl 2024 als auch über fünf Jahre betrachtet in Performance und Risiko besser ab als der Gesamtmarkt. Im USD Mid Risk hingegen liegen sie zurück. Dies deutet laut Performance Watcher darauf hin, dass Banken im CHF-Segment strukturiert und stark aufgestellt sind, während externe Vermögensverwalter mit US-Fokus im USD-Segment möglicherweise über mehr Expertise verfügen und die Schweizer Finanzinstitute übertreffen. Der PW-Bankenindex ist aber aufgrund der begrenzten Datenbasis vorerst statistisch noch nicht relevant und mit Vorsicht zu geniessen.