Das grösste Fintech Europas muss in Schweden eine Busse zahlen. Der Buy-Now-Pay-Later-Anbieter habe gegen Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäscherei verstossen.
Die schwedische Aufsichtsbehörde «Finansinspektionen» (FI) hat Klarna einen Verweis erteilt und das Unternehmen mit einer Busse in Höhe von 500 Millionen schwedischen Kronen belegt, das sind umgerechnet rund 40 Millionen Franken. Klarna habe gegen die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäscherei verstossen. Die Risikoanalyse habe Defizite aufgewiesen, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Erhebliche Mängel
Gerügt werden «erhebliche Mängel» bei Klarna im Zeitraum zwischen 2021 und 2022. Das Unternehmen habe in dieser Zeit keine wirksamen Vorkehrungen getroffen, um die Nutzung ihrer Dienstleistungen zu Zwecken der Geldwäscherei oder Terrorismusfinanzierung zu verhindern.
«Die Anti-Geldwäsche-Vorschriften müssen eingehalten werden», sagt FI-Generaldirektor Daniel Barr. «Es ist wichtig, dem Risiko entgegenzuwirken, dass die Geschäfte des Unternehmens von Kriminellen genutzt werden könnten.»
Die Verstösse seien nicht schwerwiegend genug, um eine Entziehung der Lizenz oder eine offizielle Rüge zu rechtfertigen, schreibt FI weiter.
BNPL-Regulierung in der Diskussion
Die Finanzaufsichtsbehörden weltweit nehmen den Bereich «Buy now, pay later» insbesondere im Hinblick auf Kreditrisiken kritischer unter die Lupe.
Zudem hatte die schwedische FI zuletzt eine ganze Reihe von Instituten mit Bussen wegen Verstössen gegen die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäscherei belegt. So musste die Swedbank 2020 etwa 4 Milliarden Kronen zahlen.
Das Institut war in den Geldwäschereiskandal um die Danske Bank verwickelt. Im September 2024 wurde die ehemalige CEO der Swedbank, Birgitte Bonnesen, wegen irreführender öffentlicher Aussagen in einem Berufungsverfahren zu 15 Monaten Haft verurteilt.
IPO-Anlauf
Klarna bereitet sich derzeit auf einen Börsengang in den USA vor, der für das erste Quartal 2025 geplant ist. Der Wert der schwedischen Gruppe wird auf bis zu 20 Milliarden Dollar geschätzt.
Die Bewertung des Unternehmens hatte in den vergangenen Jahren oft für Schlagzeilen gesorgt. So wurde es in einer Finanzierugsrunde im Jahr 2021 mit 46 Milliarden Dollar bewertet, bei einer weiteren 2022 waren es nur noch 6,7 Milliarden Dollar.