Die Brände in Los Angeles sind noch nicht unter Kontrolle. Doch noch bevor die Krise überwunden ist, geben erste Experten Schätzungen zu den möglichen Schadenshöhen für die Erst- und Rückversicherer ab.

Wie hoch die Belastungen für die Versicherer aus der Brandkatastrohe in Kalifornien ausfallen wird, interessiert auch die Analysten der Versicherungsbranche. So geht etwa die Ratingsagentur S&P davon aus, dass die betroffenen Erst- und Rückversicherer die Belastungen verkraften können. Zwar seien die erwarteten volkswirtschaftlichen Schäden sehr hoch. Laut dem US-Unternehmen AccuWeather würden die versicherten Schäden bisher vorläufig auf 52 bis 57 Milliarden Dollar geschätzt.

Angesichts der erfolgten Prämienerhöhungen sollten die Versicherer in der Lage sein die Schäden zu tragen, schreibt die S&P Versicherungsexpertin. Jedoch bestehe die Gefahr, dass dies schon jetzt die Budgets aufzehren könnte, die die Unternehmen für die gesamten Katastrophenschäden des Jahres eingeplant haben. Je nachdem, wie sich die Katastrophenschäden 2025 entwickeln, könnte das für Druck sorgen.

Die Ratingagentur Moody's schätzt, dass die versicherten Schäden ähnlich hoch ausfallen werden wie bei den Bränden in Nordkalifornien im Jahr 2017. Dies wären etwa 16 Milliarden US-Dollar.

Rückversicherer haben Limite angepasst

Bei der Bank Berenberg wird damit gerechnet, dass die gesamten volkswirtschaftlichen Schäden rund zehnmal so hoch ausfallen könnten wie die tatsächlich versicherten. Letztere werden auf rund 20 Milliarden Dollar geschätzt.

Nach den vorhergehenden Bränden in Kalifornien hätten die Rückversicherer die Limits angepasst, ab denen sie für die Schäden der Erstversicherer aufkommen müssen.

Laut AccuWeather, die auch die Auswirkungen von Unwettern beziffert, könnte der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste im Bereich 135 bis 150 Milliarden Dollar liegen. Neben den zerstörten Gebäuden beinhaltet das auch Schäden an der Infrastruktur und die langfristigen Kosten für den Wiederaufbau.