Wie bei anderen Unternehmerfamilien auch, bestimmte bei den Banken-Clans der Geschäftsgang der Beteiligungen im zu Ende gehenden Jahr über Wohl und Wehe der Vermögensentwicklung.
Die Reichen-Liste des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» sieht die Familie Safra mit einem unveränderten Vermögen von 22,5 Milliarden Franken auf einem stabilen Rang vier der 300 reichsten Schweizer. Die Bank J. Safra Sarasin mit Sitz in Basel ist dabei nur der Schweizer Ableger des weltumspannenden Unternehmenskonglomerats.
Schlagzeilen machte in diesem Jahr der Prozess gegen einige Mitglieder der indischen Unternehmerfamilie Hinduja, die wegen Ausbeutung ihrer Hausangestellten in Genf vor Gericht standen. Das Vermögen des Bankiers Prakash Hinduja und seiner Grossfamilie wird auf 10,5 Milliarden Franken geschätzt, und damit eine Milliarde höher als zuvor.
Die Fürstenfamilie um Hans-Adam von und zu Liechtenstein und ihrer Privatbank LGT bringt es der Liste zufolge unverändert auf ein Vermögen 10,5 Milliarden Franken.
Temenos-Abstuz trifft Ebner
Als Grossaktionär des Bankensoftwareunternehmens Temenos wird auch Martin Ebner unter der Rubrik «Bankier» geführt (Rang 55). Sein Vermögen soll auf 3,8 von zuvor 3,3 Milliarden Franken gewachsen sein. Der Kursabsturz von Temenos seit Februar habe Ebner rund 250 Millionen Franken gekostet, schreibt das Magazin. Mehr Freude dürfte die Holcim-Beteiligung bereitet haben.
Ebenfalls auf 3,8 Milliarden Franken wird das Vermögen der Familie Latsis geschätzt (+0,5 Milliarden Franken). Hier wird der 45 -Prozent-Anteil an der Private-Banking-Gruppe EFG International höher bewertet.
Bei 2,3 Milliarden endet das obere Drittel
Die UBP-Gründerfamilie de Piciotto bringt es der Schätzung zufolge auf 2,3 Milliarden Franken und die Familien Vontobel und de la Cour oder Familie Ariane de Rothschild auf je 1,8 Milliarden. Das Vermögen der Familie um Eric Syz mit der gleichnamigen Bank wird auf 425 Millionen veranschlagt.
In der Region um 175 Millionen Franken dürften demzufolge die Vermögen der Bank-Manager Sergio Ermotti und Boris Collardi liegen. Auch UBS-VRP Colm Kelleher, Oswald Grübel und Walter Kielholz werden auf diesem Niveau angesiedelt.
Während bei Investor Collardi die gute Performance bei der EFG Bank ein Faktor war, dürfte der UBS-CEO neben seinem Rekord-Gehalt von zuletzt 14,4 Millionen Franken als Credit-Suisse-Integrator auch vom höheren Aktienkurs «seiner» Grossbank profitiert haben. Sein Aktienpaket werde mit «gut 50 Millionen Franken» bewertet, heisst es.
Etwas tiefer (125 Millionen Franken) werden aus der Finanzwelt noch Josef Ackermann sowie die Familie Reichmuth mit der gleichnamigen Privatbank aufgelistet.