Abacus Research ist in der Schweiz Marktführer für Softwarelösungen für KMU – und dies seit langem. In diesem Jahr feiert das Ostschweizer Unternehmen sein 40-Jahr-Jubiläum. Wie aus drei Studenten Schweizer IT-Pioniere wurden.
Die Geschichte von Abacus beginnt im Jahre 1985 in einer Studentenwohnung in St. Gallen: Thomas Köberl, Claudio Hintermann und Eliano Ramelli, alles Absolventen der Hochschule St. Gallen (HSG), wollen auch nach dem Studium unabhängig bleiben und gründen deshalb die Abacus Research AG.
Zu dritt fingen sie an, heute setzen sie sich mit vielen Mitarbeitern erfolgreich gegen ausländische Anbieter durch. Zu ihren Kunden zählt Abacus nicht nur Gemeinden, Immobilienunternehmen, HR-Abteilungen und Buchhalter, sondern auch unzählige Schweizer Vermögensverwalter.
Schweizer Lösung für Schweizer Unternehmen
Abacus vermag sich auch 40 Jahre nach seiner Gründung erfolgreich gegen die grossen internationalen Anbieter durchzusetzen. In der Schweiz ist das Unternehmen auf dem Gebiet der integrierten betriebswirtschaftlichen Standardsoftware für KMU mit über 65'000 Kunden Marktführer. Laut Hintermann hängt dies mit der «Swissness» zusammen: Abacus ist ein Schweizer Unternehmen mit Schweizer Lösungen für Schweizer Unternehmen.
Der Abacus-Campus in Wittenbach, St. Gallen. (Bild: zVg)
Zudem sind sie bei Abacus schneller, wenn es darum geht, neue Anforderungen und gesetzlichen Änderungen umzusetzen. «Dank langfristiger Verlässlichkeit und Innovationen wie künstlicher Intelligenz zur Prozessoptimierung ist unsere Software stets einen Schritt voraus», sagt Hintermann.
Unabhängigkeit bleibt gewahrt
Abacus ist gross geworden. Gut 800 Mitarbeiter zählt das Unternehmen mit Standorten in der ganzen Schweiz.
Abacus ist äusserst erfolgreich: In den vergangenen acht Jahren verzeichnete man jeweils ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich.
Und die Unabhängigkeit ist bis heute bewahrt worden: Im vergangenen Jahr haben die vier Hauptaktionäre der Abacus Research AG vereinbart, auch in den kommenden zehn Jahren ihre Aktienmehrheit nicht aus der Hand zu geben.
«Nicht einmal in den kühnsten Träumen»
Haben die drei Gründer jemals mit solch einem Erfolg gerechnet? Nein, sagt Köberl: «Nicht einmal in unseren kühnsten Träumen hätten wir uns das vorgestellt.»
Der Erfolg sei aber nicht allein ihrem eigenen Verdienst zuzuschreiben. «Der Erfolg ist vor allem unseren Mitarbeitenden zu verdanken, die mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft entscheidend zur Geschichte beigetragen haben und das Unternehmen zu dem machen, was es heute ist. Darauf können wir alle gemeinsam stolz sein», betont Köberl.
20 Prozent der Mitarbeitenden sind seit mindestens zehn Jahre für Abacus tätig. (Bild: zVg)
Das Interesse an den Mitarbeitern findet bei Abacus auch in der Unternehmensphilosophie Ausdruck. Die Firma setzt nicht nur auf ökonomische, sondern auch auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit. «Ein sichtbares Zeichen dieser Philosophie ist die Loyalität unserer Mitarbeitenden: Rund 20 Prozent unseres Teams sind seit mindestens zehn Jahren für Abacus tätig», hält Ramelli fest.
Ostschweiz, nicht Zürich
Ein Aspekt hat sich wie die traditionelle Unternehmensphilosophie nie verändert: der Hauptsitz. Seit der Gründung 1985 ist Abacus in Wittenbach, St. Gallen, ansässig. Eine Dislozierung Richtung Zürich stand nie zur Diskussion. «Unsere Wurzeln liegen in der Ostschweiz. Ein Umzug in den Grossraum Zürich würde bedeuten, viele langjährige Mitarbeitende und wertvolles Knowhow zu verlieren», sagt Köberl.
Das Jubiläum bietet nicht nur Grund zum Feiern, sondern auch Anlass, auf die Unternehmensgeschichte zurückzublicken. Bereits 2021 erteilte Hintermann Christoph Hugenschmitt den Auftrag, die Firmengeschichte zu dokumentieren. Dieser verfasste darauf das Buch «Inside Abacus und die verrückte Geschichte der Schweizer IT-Branche», das 2023 erschien.