Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an drei Wissenschaftler, die in den USA arbeiten.

Die beiden Briten Simon Johnson und James Robinson sowie der Türke Daron Acemoglu werden für ihre Arbeiten zu den Folgen des Kolonialismus, den Einfluss von staatlichen Institutionen auf den Wohlstand der Menschen und die globale Ungleichheit ausgezeichnet.

Die Geehrten arbeiten allesamt in den USA. Acemoğlu und Johnson am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (MIT), Robinson als Ökonom an der University of Chicago.

Die drei Forscher hätten dazu beigetragen, die Wohlstands-Unterschiede zwischen den Nationen zu verstehen, heisst es in der Begründung der Schwedischen Akademie in Stockholm.

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(Bild: Screenshot www.youtube.com)

Grösste Herausforderung unserer Zeit

«Die Verringerung der enormen Einkommensunterschiede zwischen den Ländern ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit», sagte Jakob Svensson, Vorsitzender des Komitees für den Preis in Wirtschaftswissenschaften. «Sie haben die historischen Wurzeln des schwachen institutionellen Umfelds identifiziert, das viele Länder mit niedrigem Einkommen heute kennzeichnet.»

Versprechen der Demokratie einlösen

Acemoglu verwies an der Pressekonferenz darauf, dass die öffentlichen Institutionen und die Rechtsstaatlichkeit in vielen Teilen der Welt derzeit geschwächt würden. «Ich glaube, dass die Demokratien derzeit eine schwere Zeit durchmachen. Und es ist in gewisser Weise von entscheidender Bedeutung, dass sie die moralische Autorität einer besseren und saubereren Regierungsführung zurückerobern und das Versprechen der Demokratie für eine breite Masse der Menschen einlösen.»

Der «Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften» wurde erst 1968 von der Schwedischen Nationalbank anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens gestiftet und 1969 zum ersten Mal verliehen. Er ist ebenso wie die übrigen Nobelpreise mit 11 Millionen schwedischen Kronen (rund 911’000 Franken) dotiert.