Einfamilienhäuser wurden laut der jüngsten Markterhebung im Mai zu etwas tieferen Preisen angeboten als noch im Vormonat. Bei Stockwerkeigentum und Mietobjekten ist von einer Entspannung jedoch nichts zu spüren.

Die Verkäuferinnen und Verkäufer von Einfamilienhäusern sind im Mai von ihren hohen Preisvorstellungen etwas abgerückt. Der «Swiss Real Estate Offer Index» von Immoscout24 und IAZI weist für den Monat Mai einen Rückgang in dieser Objekt-Kategorie von 1,4 Prozent aus. Damit liegen die Preise auf dem gleichen Niveau wie vor Jahresfrist, heisst es in der am Mittwoch veröffentlichten Erhebung.

Nach dem starken Anstieg im April hätten sich die in Inseraten publizierten Preise für Einfamilienhäuser merklich reduziert. «Das hohe Preisniveau schränkt den potenziellen Käuferkreis von Einfamilienhäusern aufgrund der hohen finanziellen Erfordernisse ein», sagt Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group, zu der Immoscout24 gehört.

Hohe Hürden für Tragbarkeit

In einer Beispielrechnung verweist er auf die hohen finanziellen Hürden für Käuferinnen und Käufer. Für ein Einfamilienhaus mit einem Kaufpreis von einer Million Franken seien etwa ein Mindesteigenkapital von 200'000 Franken sowie ein Haushaltseinkommen von rund 160'000 erforderlich, damit die Tragbarkeit gewährleistet sei.

Auch sei für diese begehrte Wohneigentumsform das Angebot an verfügbaren Objekten begrenzt und dünne sich zunehmend aus. Die Neubautätigkeit habe sich abgeschwächt, und es würden auch weniger bestehende Objekte zum Kauf angeboten.

IndexPrice 1000px DEi24 ImmoScout24 s

Stockwerkeigentum mit weiter steigenden Preisen

Anders ist die Lage bei Eigentumswohnungen. Hier haben die Anbieterinnen und Anbieter ihre Preisvorstellungen im Mai um 0,3 Prozent angehoben. Gegenüber dem Vorjahr liegt das Niveau 0,8 Prozent höher. Auch der Markt für Eigentumswohnungen scheine die sehr hohen Wachstumsraten der Vorjahre hinter sich zu lassen, schreiben die Experten weiter.

Druck bei den Mieten in den Zentren

Im Mietmarkt verzeichnet der Index deutliche regionale Unterschiede. In der Genferseeregion (+0,9 Prozent), der Grossregion Zürich (+0,8 Prozent), der Nordwestschweiz (+0,7 Prozent) und der Zentralschweiz (+0,3 Prozent) wurden höhere Mietpreise registriert. Etwas niedrigere Mieten wurden im Mittelland (-0,4 Prozent), in der Ostschweiz (-0,8 Prozent) sowie im Tessin (-0,9 Prozent) verlangt.

SwissMap 1000px DE Mai24 ImmoScout24 s copy

Insgesamt lagen die Preise in den Mietinseraten landesweit im Mai 0,4 Prozent höher und im Jahresvergleich um 2,8 Prozent.

Aufgrund des Nachfrageüberhangs besonders in den Zentren dürfte die Drucksituation auf die Mieten im weiteren Verlauf des Jahres «dynamisch» bleiben.

Die Bestandsmieten dürften jedoch vorerst von weiteren Erhöhungen verschont bleiben, so die Autoren weiter. «Die Inflation ist stark abgeflacht, die allgemeinen Kosten haben sich stabilisiert, und der hypothekarische Referenzzinssatz verbleibt per 1. Juni 2024 unverändert bei 1,75 Prozent».