Das Schweizer Fintech zählt sowohl hierzulande wie auch neuerdings in den USA zu den Pionierin im Feld von Krypto-Finanzprodukten. Dank der Hausse von Token und Coins hat 21Shares nun einen Lauf.
21Shares, die Schweizer Anbieterin von Indexprodukten auf digitale Anlagen, hat nach eigenen Angaben einen Meilenstein erreicht. Laut einer Mitteilung des Fintechs mit Zürcher Hauptquartier verwaltet das Unternehmen nun in diversen Investmentangeboten über 5 Milliarden Dollar Kundenvermögen. Im Jahr 2021 hatte das Startup erstmals 1 Milliarde Dollar an Kundengeldern angezogen, Ende 2023 lagen die Vermögen dann bereits bei 2,39 Milliarden Dollar.
Zahlen zur Profitabilität oder zu Bewertung gab das Unternehmen keine bekannt.
Enorme Hausse
Zu verdanken hat das Unternehmen den Milliardensprung beim Volumen einerseits der enormen Hausse von Token und Coins – der Bitcoin etwa verdoppelte seinen Wert zum Dollar in den vergangenen zwölf Monaten. Nun steht die älteste Kryptowährung mit 66’680 Dollar nur noch wenig unter den Allzeithoch bei rund 69’000 Dollar.
Stark zu Buche geschlagen haben dürfte aber auch der Marktstart in den USA, wo 21Shares in Zusammenarbeit mit dem Fondshaus ARK Invest von Star-Investorin Cathie Wood an der viel beachteten Öffnung des Handels für Spot-Bitcoin-ETF mittun konnte. Der ARK 21Shares Bitcoin ETF (ETF steht für ein börsengehandeltes Indexprodukt) zählte zu den ersten zehn solchen Produkten, die von der US-Börsenaufsicht SEC im vergangenen Januar zugelassen wurde.
Wie 21Shares nun vermeldete, sind bereits 2,14 Milliarden Dollar verwaltete Vermögen den in den USA gehandelten Lösungen zuzurechnen.
Weltpremiere an der SIX
3,17 Milliarden Dollar stammen derweil aus der in Europa vertriebenen europäischen Produktpalette; im Jahr 2018 hatte 21.Shares, damals noch unter dem Namen Amun, an der Schweizer Börse SIX das weltweit erste börsengehandelte Indexprodukt (ETP) auf Krypto lanciert.
Das Startup profitierte dabei früh von rasantem Wachstum; nach einer Finanzierungsrunde im Jahr 2022 erreichte 21.Shares nach eigenen Angaben eine Bewertung von 2 Milliarden Dollar und damit den doppelten «Einhorn»-Status. Damals steuerten die Märkte aber bereits auf einen neuerlichen Kryptowinter zu, der erst seit Ende 2023 einem Tauwetter für digitale Anlagen gewichten ist.
Bestes Marketing-Instrument
Das Team um die Gründer Ophelia Snyder und Hany Rashwan nutzte jene schwierige Phase, um an der Technologie-Plattform und der Struktur des Unternehmens zu arbeiten. Gefeilt wurde damals auch an der Organisation: Mittlerweile funktioniert der Produktearm 21Shares unter dem Holding-Dach der 21.co, neben dem Tokenisierungs-Projekt Amun sowie der Tochterfirma Onyx.
Während sich die 21Shares-Gründer zu den Pionieren des Szene zählen, ist Krypto hierzulande im Massenmarkt angekommen: Mittlerweile bieten auch diverse Kantonalbanken und die Post-Tochter Postfinance Dienste rund um digitale Anlage an. Der steile Kursanstieg von Bitcoin & Co erweist sich dabei als das beste Marketing-Instrument für die Branche.
Schwankungen nicht ausgeschlossen
21Shares-Gründerin Snyder hofft nun, dass digitale Anlage endlich erwachsen werden. «Die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs könnte ein Zeichen für einen reiferen Markt sein. Und wenn ein Markt reift, neigt er im Allgemeinen zu einer geringeren Volatilität und einer höheren Stabilität», sagte sie unlängst zu finews.ch.
Dieser Prozess könne jedoch Zeit in Anspruch nehmen, mahnte die Amerikanerin, und während des Übergangs könnten immer noch kurzfristige Schwankungen auftreten.