Nach einem schwierigen Jahr 2022 stehen viele Vermögensverwalter vor der grossen Herausforderung, wie sie Künstliche Intelligenz in ihren Geschäftsprozessen nutzen sollen.
Die grosse Volatilität an den Finanzmärkten hat den Vermögensverwaltern im vergangenen Jahr massiv zugesetzt. Zu diesem Schluss kommt das Beratungsunternehmen PwC in seiner Studie «Cost and Growth in Asset Management», die am Donnerstag veröffentlich wurde. So sanken die verwalteten Vermögen 2022 im Durchschnitt um 11 Prozent, die Erträge um 15 Prozent und die Profite um 16 Prozent.
Gleichzeitig stiegen die Kosten. Gründe dafür waren die Inflation, steigende Gehälter, IT-Ausgaben, sonstige Investitionen und höhere regulatorische Anforderungen. Entsprechend hätten viel Asset Manager bereits mit Sparplänen reagiert und zu Mitteln wie IT-Optimierung, Personalrückbau oder Straffung des Angebotsportfolios gegriffen, heisst es in der Studie.
Deutliche Kostensenkung
Grosses Potenzial für Kostensenkungen sehen die PwC-Experten indessen durch den Einsatz generativer Künstliche Intelligenz (KI). Damit könnten Vermögensverwalter mittelfristig die Kosten um 5 bis 15 Prozent senken. Das würde Einsparungen von bis zu 1,46 Milliarden Schweizer Franken entsprechen, schreibt PwC.
Die KI hilft nicht nur beim Sparen. Sie macht die Unternehmen auch effizienter. Die Studie stellt auch fest, dass verschiedene Firmen KI im Einsatz hätten, etwa bei der Erstellung von Kundenprofilen und personalisierten Empfehlungen, virtuellen Assistenten und Chatbots, bei der Optimierung der Asset Allocation von Portfolios, im Research oder bei der Risikoanalyse und Erkennung von betrügerischen Aktivitäten.
Vor neuer Herausforderung
Die Unternehmen würden nun vor der Herausforderung stehen, die organisatorischen und technischen Strukturen zu schaffen, um das Potenzial von KI in der Arbeit voll auszunützen.