Republikanische Politiker machen weiterhin Druck wegen ESG-Anlagestrategien. Finanzgrössen wie Blackrock und State Street sehen sich in der Defensive.

Die texanischen Gesetzgeber haben Führungskräften der US-Finanzindustrie am Donnerstag bei einer Anhörung tüchtig eingeheizt. Thema war die Umwelt-, Sozial- und Governance-Politik (ESG) bei Investitionen in die staatliche Altersversorgung.

Zu «Woke»?

Der von Republikanern geführte Ausschuss hatte die Anhörung einberufen, weil in der Partei die Sorge wächst, dass Finanzunternehmen mit ESG-bezogenen Investitionsregeln eine «Woke»-Ideologie vorantreiben. Wie «Bloomberg» berichtete (Artikel bezahlpflichtig), waren Vertreter von Blackrock, State Street und Institutional Shareholder Services eingeladen, um ihre Praktiken vor dem Ausschuss zu verteidigen.

Die republikanische Senatorin Lois Kolkhorst zitierte unter anderem eine Studie der «Harvard Business Review» aus diesem Jahr, die zeigt, dass ESG-Fonds tendenziell hinter dem Gesamtmarkt zurückbleiben. «Wir haben eine Verpflichtung gegenüber unseren pensionierten Lehrern und unseren pensionierten Staatsbediensteten, besser mit unserem Geld umzugehen», sagte die Senatorin.

Häufig im Visier

Der Ausschuss konzentriert sich auf die Frage, wie sich die ESG-Politik auf die Altersvorsorge der Texaner auswirken kann, ist aber Teil einer breiteren Bewegung der republikanischer Politiker, die ESG ins Visier nehmen. Vor allem Blackrock als weltgrösster Vermögensverwalter ist ein häufiges Ziel, wie finews.ch berichtete.

Florida etwa hat die staatlichen Pensionsfonds aufgefordert, Blackrock aufgrund von ESG-Bedenken als Vermögensverwalter zu streichen. Im August setzte Texas den Vermögensverwalter auf eine Liste von Unternehmen, die nach Meinung des US-Bundesstaats die Energiebranche boykottieren. Auch die UBS fand sich auf der «Schwarzen Liste».