Weil während der Corona-Pandemie die meisten Bankfilialen geschlossen blieben, liefen die Banking-Apps gefühlt umso heisser. Neue Daten erhärten das nun.
2020 war bislang nicht das Jahr der Neulancierungen von Finanz- und Banking-Apps. Es war das Jahr der massiv steigenden Nutzung solcher Apps.
Einzelne Untersuchungen hatten diesen Trend bereits während des Corona-Lockdowns festgestellt. Nun bestätigt dies ein «Mobile Finance Report 2020», den am Dienstag die App-Vermarktungsfirma Adjust veröffentlicht hat.
Der typische «Corona-Spike»
Der Report berücktsichtigt den Schweizer Markt leider nicht. Daten aus dem ersten Halbjahr 2020 wurden in Deutschland, Grossbritannien, Japan, Russland, in der Türkei und in der Ukraine sowie in den USA erhoben – natürlich ist in diesen Daten der typische «Corona-Spike» ersichtlich.
Dennoch kommen die Autoren zum Schluss, dass die Auswirkungen von Corona auf die nachhaltige Nutzung Banking- und Finanz-Apps nicht unterschätzt werden dürfe. Corona beschleunige die digitale Transformation, wovon insbesondere Regionen mit Menschen profitieren werden, die bislang kaum oder nur wenig Zugang zu Finanzdienstleistungen hätten.
Gewinner: Investment-Apps
Herausragend liefen im ersten Semester die Investment-Apps. Neuinstallierungen seien massiv gestiegen, vor allem aber der Anstieg der durchschnittlichen täglichen Nutzungsdauer um über 88 Prozent sei bemerkenswert. Den Trend führen die USA an, wo vor allem junge Nutzer sich via Smartphone im Optionen- und Derivatemarkt tummeln.
Insgesamt stieg die Dauer von Banking-App-Sessions um 26 Prozent, wobei in Ländern wie Japan und Türkei der Anstieg bei 133 und 119 Prozent lag. Während durch das Online-Shopping natürlich die Payment-Apps häufiger genutzt worden sind, nämlich durchschnittlich um 49 Prozent, zeigten aber auch Lending-Apps eine breitere Nutzung von 9 Prozent.