Die Zürcher Incore Bank erhielt eine Finma-Lizenz, die anderen Finanzhäusern und Anlegern einen sicheren Zugang zu digitalen Assets ermöglicht. CEO Mark Dambacher erklärt auf finews.tv, warum das für den Schweizer Finanzplatz so wichtig ist.
Die Zürcher Incore Bank wurde zwar erst 2007 gegründet, doch ihre Wurzeln reichen mehr als 80 Jahre zurück, ist sie doch im Umfeld der Privatbank Maerki Baumann entstanden.
Incore ist denn auch nicht ein gewöhnliches Finanzinstitut, sondern eine sogenannte Transaktionsbank, die, vereinfacht gesagt, Abwicklungsprozesse für andere Geldhäuser übernimmt.
Einfach andocken
Vor kurzem erhielt Incore als erste Business-to-Business-Bank eine Lizenz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), die ihr den Handel, die Verwahrung, den Transfer und die Schaffung (Tokenisierung) von digitalen Assets erlaubt, wie auch finews.ch berichtete.
Für Incore-CEO Mark Dambacher war das ein Quantensprung und löste ihm zufolge einen regelrechten «Wow-Effekt» aus, wie er im Interview mit finews.tv erklärt.
Denn mit der Bewilligung werde es nun möglich, digitale Anlageklassen sowohl Privatkunden als anderen Finanzinstituten wie Banken, Effektenhändlern und Family Offices näher zu bringen. «Sie können bei uns einfach andocken», erklärt Dambacher.
Anfragen aus aller Welt
Er ist auch überzeugt, dass digitale Assets sich über kurz oder lang zu einer eigenständigen Anlagekategorie entwickeln werden, zumal ein Anlagenotstand bestehe. Viele Investoren horten Cash, da aufgrund der Negativzinsen Obligationen kaum mehr rentierten und Aktien volatil sind.
Gross war denn auch die Reaktion auf die Ankündigung. «Es ist unglaublich, was seit der Ankündigung der Finma-Lizenz alles geschehen ist», sagt Dambacher. Er habe Anfragen aus aller Welt erhalten – aus New York, Singapur und London.
Next Generation Banking im Fokus
Mit Maerki Baumann ist die erste Kundenbank als Pilotprojekt an Bord. Weitere werden folgen. «Das ist wichtig für den ganzen Finanzplatz», so Dambacher weiter. Als nächstes will die Incore Bank nun in Zusammenarbeit mit der Firma Inacta die Tokenisierung digitaler Assets zu einem Standard machen. Das werde ein weiterer Schritt sein, die Incore Bank ins «Next Generation Banking» zu überführen.
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