Das Imperium des britischen Milliardärs wankt wegen der Corona-Krise. Nun werden Teile davon veräussert – und die Grossbank Credit Suisse ist offenbar zu Diensten.
In einen halben Jahrhundert hat Richard Branson auf eigene Faust ein Firmengeflecht aufgebaut, dass mehr als 60 Unternehmen umfasst und weltweit 70'000 Mitarbeitende beschäftigt. Nun wankt ein Pfeiler dieses Imperiums: Bransons Fluggesellschaft Virgin Atlantic ist vom Corona-Reisebann hart getroffen worden. Kürzlich ersuchte der in den Adelsstand erhobene Brite Grossbritannien um einen Staatskredit von rund 500 Millionen Dollar für die Airline.
Das kam nicht überall gut an; schliesslich wird Bransons Privatvermögen auf 7 Milliarden Dollar geschätzt. Deshalb kommt er nicht umhin, eigene Vermögenswerte zu versilbern. Dazu gehört seine Weltraum-Firma Virgin Galactic, mit welcher der 69-Jährige das All für den Tourismus erschliessen will. 2019 gingt das Unternehmen an die Börse. Mittlerweile mit rund 3,5 Milliarden Dollar bewertet, hat sich Branson nun zum Verkauf eines Viertels seiner verbleibenden Anteile überwunden. Letzte Woche veräusserte der Querdenker und Visionär bereits 2 Prozent über eine Investmentfirma.
Privatinsel als Pfand
Nun sollen zusätzliche Virgin-Galactic-Anteile im Wert von mehr als 300 Millionen Dollar an dem Markt gebracht werden, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete. Dem Bericht zufolge fädelt offenbar die Grossbank Credit Suisse (CS) einen «Block-Deal» abseits der Börse ein; der Preis soll am heutigen Mittwoch bestimmt werden. Wie es weiter hiess, ist der Verkäufer des Millionen-Pakets unbekannt. Allerdings zählt die CS reiche Unternehmer gerne zu ihrer Zielkundschaft.
Branson, der eigenen Angaben zufolge das meiste Vermögen in seine Firmen investiert hat, scheint wirklich dringend Cash zu benötigen. So hat er sein Privateiland Necker Island auf den karibischen Jungferninseln, wo er gerne Prominenz zur Planung der Zukunft einlädt, schon als Unterpfand für Staatshilfe angeboten.