Das Edelmetall ist in Krisen als sicherer Hafen gefragt. Ärgerlich für die Investoren ist da, dass wichtige Schmelzen im Tessin ihre Produktion herunterfahren mussten.
Der Nachschub an Goldbarren aus der Schweiz stockt, wie das deutsche «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig) feststellte. Rund 70 Prozent des weltweit geförderten Goldes wird hierzulande verarbeitet, insbesondere im Tessin, wo drei der fünf grossen hiesigen Barrenhersteller beheimatet sind. Der Südkanton, der von allen Schweizer Ständen am meisten Ansteckungen mit dem Coronavirus zu beklagen hat, verfügte unlängst die Schliessung sämtlicher als nicht kritisch eingestuften Industriebetriebe.
Viele Grenzgänger angestellt
Darunter fallen nun auch die Goldschmelzen. Beim Schwergewicht Argor-Heraeus in Mendrisio ruht die Herstellung bis Anfang April; von Stopps betroffen sind auch die Konkurrenten Valcambi in Balerna und Pamp in Castel San Pietro.
Schon in der vergangenen Woche kam es bei diesen Unternehmen zu Lieferengpässen, weil viele Angestellte Grenzgänger sind und der Verkehr nach Italien massiv eingeschränkt wurde. Das «Handelsblatt» erwartet jetzt, dass die Stopps die Lieferketten nochmals durcheinander wirbeln.
Vermeintlich sicherer Hafen
Gold hat sein Versprechen als sicherer Hafen bei Börsenturbulenzen jüngst nur bedingt erfüllt: Der Preis je Unze gab innert Monatsfrist um mehr als 7 Prozent nach, hat sich in den letzten Tagen aber rasant erholt.