Seine Karriere als Vermögensverwalter und Hedgefonds-Manager dauerte fast 20 Jahre – länger jedenfalls als seine Profi-Fussballkarriere. Doch nun muss er seinen Hedgefonds schliessen.
Vega Swiss Asset Management (VSAM) in London, der Hedgefonds des früheren Fussball-Nationalspielers Ramon Vega, hat seine Tätigkeit aufgegeben. Die Schliessung erfolgte, nachdem der Hedgefonds in den letzten Jahren massive Geldabflüsse erlitten hatte, wie die Londoner Finanznachrichtenseite «Financial News» schreibt.
Der 48 Jahre alte Vega sagte gemäss Artikel, der Entscheid zum Ausstieg aus dem Hedgefonds-Geschäft sei nicht über Nacht gefallen. «Ich habe seit zwei oder drei Jahren versucht, den Fonds zu schliessen». Es sei nichts besonderes vorgefallen, er wolle nun einfach einen anderen Karriereweg einschlagen.
Musste Gebühren an Kunden zurückzahlen
Gemäss früheren Medienberichten verwaltete Vega in seinem Fonds bis zu 1 Milliarde Dollar Kundenvermögen. Er sei vor allem im Devisen- und Bondhandel tätig gewesen. Im Jahr 2012 habe VSAM mit italienischen Staatsanleihen einen Gewinn von 15 Millionen Euro eingefahren.
Doch dann schienen sich die Dinge bei VSAM zum Schlechten zu verändern: Der britische Bankenombudsman wies VSAM 2017 und 2018 in zwei Fällen an, Gebühren an Kunden zurückzuzahlen, gesamthaft seien es 180'000 Pfund gewesen.
Die «Sonntagszeitung» berichtete vergangenes Jahr über eine mögliche Zwangsauflösung des Hedgefonds, den Vega im Jahr 2008 gegründet hatte.
Kunden entzogen Mandat
Nach seiner Profi-Karriere als Fussballer, Vega spielte nach 23 Einsätzen für die Schweizer Nationalmannschaft zuletzt bei Tottenham Hotspur in London sowie für Celtic Glasgow, wurde er im Jahr 2002 Mitgründer von Duet Asset Management in London.
Gegenüber «Financial News» sagte Vega nun, der Entscheid auszusteigen, sei im Zuge des Brexit gefallen. Der eingesetzte Liquidator sagte der Publikation, es habe keine andere Option für Vega gegeben, als den Hedgefonds zu schliessen und abzuwickeln. «Hauptgrund war ein Investment, das in einen Verlust mündete. Als Folge entzogen die Kunden der Gesellschaft das Vermögensverwaltungsmandat.»
Damit sei die Möglichkeit, die Verluste wieder wettzumachen, nicht mehr vorhanden gewesen. Der Hedgefonds sei gezwungen gewesen, den Handel aufzugeben.
Private Equity, Fintech oder wieder Fussball?
VSAM habe noch einige Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sowie Anwälten und Auditoren offen. Laut Vega seien die Rückzahlungen in die Wege geleitet worden.
Er selber sei offen für eine Tätigkeit im Bereich Private Equity oder Fintech. Er habe in den vergangenen vier Jahren vor allem auch Fussballverbände und -Clubs beraten. 2019 versuchte sich Vega mit einer Kandidatur als Präsident des Weltfussballverbandes Fifa.
«Die Fussball-Industrie zieht mich von neuem an», sagte Vega, der seine Karriere als Verteidiger bei den Zürcher Grasshoppers begann. Dort sei Finanz-Know-how dringend notwendig.