9. Mr. oder Mrs. Fintech
Vor zehn Jahren war noch nichts – praktisch nichts. Die Schweizer Bankbranche war im Zuge der Aufarbeitung der Versäumnisse aus der Finanzkrise sowie des Niedergangs des Bankgeheimnisses intensiv mit sich selber beschäftigt. Mit Innovationen war damals kaum zu rechnen. Doch es gab sie, wenngleich erst auf kleinem Feuer, dem technologischen Fortschritt sei Dank.
Erste sogenannte Fintechs entstanden, um Teile der sogenannten Wertschöpfungskette im Banking effizienter zu gestalten: etwa im Zahlungsverkehr, in der Compliance oder in der Kreditvergabe. So entwickelten sich wichtige Akteure, die Teil des Swiss Banking wurden. Auch die sukzessive Verbreitung von virtuellen Währungen wie Bitcoin sowie der Blockchain-Technologie leisteten ihr Weiteres dazu, dass gerade einmal eine halbe Bahnstunde von Zürich entfernt im Städtchen Zug so etwas wie ein Schweizer Silicon Valley entstand, das mittlerweile eine internationale Bedeutung besitzt.
Natürlich gibt es in dieser Szene auch bunte Vögel, doch im Gegensatz zum Banking ist die Fintech-Branche extrem basis-demokratisch organisiert, so dass es keine eindeutigen Protagonisten gibt, die über alles hinausstrahlen – das kann sich jedoch noch ändern in den nächsten Jahren. Bis dahin begnügt sich die finews.ch-Redaktion stellvertretend für viele Innovatoren ganz einfach den Mr. oder die Mrs. Fintech als prägende Figur dieses bald zu Ende gehenden Jahrzehnts zu küren.