In der alljährlichen Serie von finews.ch berichten ausgewählte Fondsmanager aus ihrer Heimatstadt im Sommer. Die erste Reise geht diesmal nach Den Haag.

Von Stijn Stortelder, Portfolio Manager Alternative Fixed Income at Aegon Asset Management

Den meisten ist Den Haag als Sitz des Internationalen Gerichtshofs ein Begriff. Seit seiner Einrichtung im Jahr 1945 werden hier internationale Fälle verhandelt. Seine Bedeutung stieg im 2003, als er auch für die Verfolgung besonders schwerer Straftaten von globaler Bedeutung wurde und Den Haag somit zu einem internationalen Treffpunkt von Weltbedeutung aufrückte. Auch das niederländische Parlament und das Königshaus haben hier ihren Sitz.

Was Den Haag aber gerade im Sommer auszeichnet, ist seine exzellente Lage am Meer. Von der Innenstadt ist der Strand nicht weit. Besonders der Strandabschnitt im Stadtbezirk Schevenigen, einst ein mondänes Kurbad, erfreut sich bei Touristen ausserordentlich grosser Beliebtheit. Das repräsentative Kurhaus lockte schon im 19. Jahrhundert Geblüts- und Geldadel aus Den Haag hierher, die sich per Kutsche dorthin über prächtige Alleen bringen liessen, um den Badefreuden zu frönen.

Hollands grösstes Dorf

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Stijn Stortelder, Aegon Asset Management (Bild: zvg)

Heute kann man bequem mit der Strassenbahn direkt vom Strand zum Hauptbahnhof der Residenzstadt fahren. Von hier kann man je nach Lust und Wetter zu einem Spaziergang in den Haager Wald aufbrechen, in dem sich neben einem See auch das Königsschloss befindet. Oder man stürzt sich in das geschäftige Treiben der Lange Voorhout, um auf dem Antikenmarkt Kleinode längst vergangener Zeiten zu erwerben.

Vielleicht trifft man dort sogar das Königspaar beim Einkaufen, denn in «Hollands grösstem Dorf» – Den Haag erhielt nie die Stadtrechte – sind die Wege kurz. Nirgendwo sonst in den Niederlanden findet man zudem so viele Sehenswürdigkeiten pro Quadratmeter wie in Den Haag.

Vom Bahnhof aus sind zudem die Grossstädte Amsterdam, Rotterdam und Utrecht in weniger als eine Stunde bequem zu erreichen. Diese Metropolregion, genannt «Randstad» macht zwar nur etwa 15 Prozent der Fläche der Niederlande aus, beherbergt jedoch 40 Prozent der Bevölkerung: Grossunternehmen, Universitäten und Infrastruktur erheben die Randstad zu einem wirtschaftlichen und kulturellen europäischen Zentrum von Weltrang.

Drei Jahre ohne Verlust

Die Randstad-Einwohner verfügen über überdurchschnittlich hohe Einkommen. Mit einer Wohneigentumsquote von 70,6 Prozent liegen die Niederlande zudem deutlich vor der Schweiz (42,3 Prozent) , mit ein Grund, warum niederländische Wohnhypotheken für Investoren lohnenswert sind.

Der Aegon AM Dutch Mortgage Fund gehört zu den grössten Fonds dieser Art auf dem Markt. Als klassisches Langzeit-investment ist er ein beliebtes Produkt für institutionelle Investoren. Besonders niederländische, aber auch Schweizer Pensionskassen und Versicherungsgesellschaften zeigen grosses Interesse an gepoolten niederländischen Wohnhypotheken.

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Turfmarkt in Den Haag (Bild: Ruddy Media, Unsplash)

Neben einer Rendite ähnlich wie der von europäischen Staatsanleihen von deutlich über vier Prozent überzeugen auch die tiefen Risiken. Der gesamte niederländische Wohnhypothekenmarkt weist eine ausserordentlich tiefe konstante Ausfallrate (CDR) von vier bis fünf Basispunkten auf. Der Dutch Mortgage Fund von Aegon hatte dabei in den letzten drei Jahren noch keinen einzigen Euro Verlust verzeichnet. Als Dividendenzahler verschafft der Fonds dem Investor zudem ein regelmässiges Einkommen.

Immobilienmarkt erholt sich

Mit einem durchschnittichen Loan-To-Value (LTV)-Wert von 56,3 Prozent (auf aggregierter Basis von zwei Fonds) haben niederländische Wohnhypotheken einen relativ hohen Eigenkapitalanteil, was ebenfalls für diese Assetklasse spricht. Stabile Hypothekenzinsen und steigende Einkommen sorgen für eine konstant hohe Nachfrage nach niederländischen Eigenheimimmobilien, insbesondere von älteren Menschen, die in kleinere Häuser umziehen möchten.

Der niederländische Immobilienmarkt befindet sich gerade in einer Phase der Markterholung, angetrieben durch robuste wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum. Das schlägt sich auch auf eine hohe Hypothekennachfrage nieder. Besonders hoch ist wiederum die Nachfrage in der Randstad-Region: Die Gegend um Den Haag erfreut sich weiterhin ungebrochener Beliebtheit.