Die vergangenen drei Monate waren für Gold-Investoren sehr vorteilhaft, noch besser allerdings für die Käufer von Silber. Es zeichnet sich eine langjährige Hausse ab, schreibt Chris Mahoney vom Fondshaus Merian.
Für Investoren, die nach einer längeren Durststrecke mit Gold wieder eine Performance erzielt haben, ist nun insbesondere das Potenzial von Silber von Interesse. Denn Silber hat über die letzte drei Monate im Vergleich zu Gold besser abgeschnitten und per 30. September eine Wertzunahme von 12,2 Prozent erzielt – verglichen mit 6,4 Prozent beim Gold.
Dass Silber das wertvollere Gold in den Schatten stellt, tritt häufig auf, wenn beide Edelmetalle eine Rallye erleben. Zwar bewegen sich beide umgekehrt zu den Realzinssätzen. Das Ausmass der Preisbewegungen von Silber in Prozent ist jedoch oft grösser. Weil Silber von den meisten Benchmarks nicht erfasst wird, kann es allerdings etwas länger dauern, bis Kapital in dieses Edelmetall fliesst.
Charkteristische Rallye
Die jüngesten Wertsteigerungen bestätigen die Annahme, dass für Gold und für Silber die langjährige Hausse erst begonnen hat. Dabei könnte insbesondere die Outperformance von Silber-Investitionen für diese Rallye charakteristisch sein.
Dieser Glaube beruht weitgehend auf dem Gold-Silber-Verhältnis, das die relativen Preise von Gold und Silber misst. Das Verhältnis beträgt zurzeit bei 86 und bewegt sich damit am oberen Ende der historischen Bandbreite (in den letzten 20 Jahren lag ihr Wert durchschnittlich bei 64). Aus technischer Sicht hat die Ratio nun eine bedeutende Grenze durchbrochen, sodass der Weg für einen dramatischen Kollaps frei wäre.
Massiver Anstieg Silberminen-Aktien
Ebenso wie Gold ist auch Silber eine Währung. Um direktionale Investitionen zu tätigen, sollten somit auch Silberminen-Betreiber berücksichtigt werden. Angesichts ihres operativen Hebels können die Aktienpreise von Silberminen-Betreibern einen steigenden Silberpreis schlagen. So hat eine Vielzahl von Silberminen-Unternehmenstiteln in unserem Portfolio über die vergangenen drei Monate Gewinne von mehr als 50 Prozent verzeichnet.
Trotz dieses plötzlichen Anstiegs sind Silberminen-Unternehmen auf Basis der Bewertungskennzahlen weiterhin für günstiger als Goldminen-Betreiber.
Angesichts der Tatsache, dass die Zentralbanken eine immer expansivere Geldpolitik betreiben, sind die Aussichten für Gold und für Silber gut. Da Silber jedoch noch immer 181 Prozent von seinem Allzeithoch entfernt ist, scheint der Spielraum hier bei Weitem noch nicht ausgereizt.
Chris Mahoney ist Assistant Manager des Merian Gold & Silver Fund, Merian Global Investors