10. Äquivalenz und alte Zöpfe
Die Finanzpolitik ist immer gut für Überraschungen. Um den drohenden Ausschluss der Schweizer Börse SIX vom EU-Marktgebiet aufzuwiegen, fordert die Finanzlobby schon seit Ende 2017 die Abschaffung der Stempelsteuer. Davon erhofft sie sich einen massiven Zufluss von Kapital aus dem Ausland und eine regere Emissionstätigkeit in der Schweiz: Laut einer vielzitierten Studie könnte die Abschaffung zu 22‘700 zusätzlichen Vollzeitarbeitsstellen in der Schweiz führen.
Angesichts des Tauziehens mit der EU über die Börsenäquivalenz und diverser inländischer Steuerreformen dürfte die Forderung 2019 weiter Auftrieb erhalten. Die EU hat die Gleichwertigkeit des Schweizer Börsenplatzes jüngst auf den Juni 2019 begrenzt.
11. Beerdigung der Negativzinsen zum Jahresende?
Trotz zunehmender Kritik – auch aus dem Lager von Ex-Notenbankern – hält die Nationalbank an den Ende 2014 installierten Negativzinsen fest. Angesichts eines sich abschwächenden Wirtschaftswachstums und tieferer Inflationserwartung dürfte sich an jener Politik auch nicht all zu viel ändern. Die Analysten der US-Bank Morgan Stanley erwarten einen ersten Zinsschritt nicht vor Ende 2019. Bis dahin muss der Finanzplatz mit dem Negativzins-Umfeld zurechtkommen.
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