Hier sei der normale Wirtschaftszyklus aus den Fugen geraten, als die Schweizerische Nationalbank SNB) mit ihren Goldverkäufen begonnen habe, sagt Ammous – und präsentiert hierzu eine stark ansteigende Arbeitslosenquoten-Kurve. «Eine bessere Erklärung konnte mir bislang noch niemand liefern», sagt er.
Während in Ammous Argumentation alles zum Bitcoin führt und das Buch ein regelrechtes Plädoyer für die Kryptowährung sowie ein Weckruf an Notenbanker und Politiker ist, ist «The Bitcoin Standard» mehr. Das Werk deckt anschaulich die Geschichte des Geldes und die historische sowie ökonomische Relevanz von Gold ab. Es liefert Grundlagen der Nationalökonomie, zu Notenbanken und Geldpolitik und erklärt auch Begriffe wie Zeitpräferenz, Inflation und den Effekt von Kapitalakkumulation.
John Maynard Keynes, der Totengräber
Erst dann taucht das Buch in das Phänomen Bitcoin ein. Ammous umschifft dabei elegant die eklatanten Schwächen hohen Ineffizienzen des Bitcoin-Systems. Beispielsweise, indem er für Transaktionen andere Währungen vorschlägt.
Kritisch sieht der finews.ch-Autor Ammous' leicht dogmatischen Anstrich und die kritiklose Rezeption der Österreichischen Schule, während John Maynard Keynes als Totengräber des Wirtschaftssystems dargestellt wird. Keine Wirtschaftstheorie hat bislang dem Verlauf der Geschichte standgehalten.
Doch hat «The Bitcoin Standard» das Zeug, zum Standardwerk zu Bitcoin zu werden. Die Bitcoin Association hat jedenfalls beste Werbung für sich und den Schweizer Krypto-Standort gemacht. Der Vereinigung gelingt es immer wieder, internationale Lichtgestalten der Krypto-Bewegung einzuladen wie beispielsweise Tezos-Mitgründer Arthur Breitman, Bitcoin-Revoluzzer Amir Taaki oder den vermeintlichen Erfinder des Bitcoin Craig Wright.
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