Der Schweizer Wirtschafts- und Sozialhistoriker und frühere Präsident der Expertenkommission «Schweiz-Zweiter Weltkrieg» wurde 78 Jahre alt.

 

Er verstarb am Donnerstagmorgen, wie ein Mitglied der Familie gegenüber der «Nachrichtenagentur SDA» bestätigte. Bekannt wurde der Historiker einer breiteren Öffentlichkeit, als er von 1997 bis 2002 die Unabhängige Expertenkommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg präsidierte, die als Bergier-Kommission bekannt wurde.

Bergier war vom Bundesrat wegen der Auseinandersetzungen um die Schweiz und die nachrichtenlosen Vermögen von Holocaust-Opfern Ende 1996 an die Spitze der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg berufen worden. Das Gremium untersuchte während fünf Jahren die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen der Schweiz zum Dritten Reich.«

In ihren Berichten übte die Kommission harsche Kritik an der offiziellen Schweiz. Dafür erhielt sie vor allem Anerkennung im Ausland und weniger in der Schweiz. Hierzulande wurden die Berichte mit einer grösseren Skepsis quittiert. Bergier lehrte als Historiker an der Universität Genf sowie an der ETH Zürich.