Zwei grosse Fondshäuser und Microsoft-Gründer Bill Gates wehren sich gegen der Verkauf der Chemiefirma. Das sind ihre neuen Forderungen.
Der Streit um den Verkauf der Schweizer Traditionsfirma an den französischen Konzern Saint-Gobain spitzt sich zu. Cascade Investment L.L.C. und die Bill & Melinda Gates Stiftung – beides Anlage-Vehikel des Microsoft-Gründers Bill Gates –, sowie die auch in der Schweiz aktiven Fondshäuser Fidelity Worldwide und Threadneedle machten gegenüber Sika erneut ihrem Ärger Luft.
Wie die Chemie-Firma am Donnerstag mitteilte, bringt die Aktionärsgruppe in einem Brief nochmals ihre «tiefe Besorgnis über das zukünftige Wohl» von Sika zum Ausdruck – sowie über die «nachhaltige und schwerwiegende Schädigung der Interessen der Gesellschaft und ihrer Stakeholder».
Happige Anträge
Wie auch finews.ch berichtete, hatten die prominenten Aktionäre schon letzte Woche mit einem Schreiben bei Sika interveniert. Gemeinsam halten sie 4,62 Prozent der Stimmrechte am Chemie-Konzern.
Nun stellen die Aktionäre zwei Anträge für die auf das 1. Quartal 2015 anberaumte ausserordentliche Generalversammlung von Sika. Die sind happig:
So soll eine Sonderprüfung herausfinden, ob Saint-Gobain und den verkaufenden Aktionären Insider-Informationen zugespielt worden sind. Und: Eine Sachverständigen-Kommission soll künftig das «Geschäftsgebaren» der verkaufenden Aktionäre und Saint-Gobain überwachen.
Rückendeckung für die Rebellen
Mit ihren Forderungen stärken die Vermögensverwalter und Bill Gates den «Rebellen» in der Sika-Führung den Rücken. Bekanntlich hatten sich einzelne Exponenten von Management und Verwaltungsrat dagegen gestemmt, dass die Sika-Gründerfamilie Burkard ihre Beteiligung an die Franzosen verkauft.
Die Familie Burkard beantragte ihrerseits schon die Abwahl von Mitgliedern im jetztigen Verwaltungsrat. Unter den nicht mehr genehmen VR-Mitglieder befinden sich neben dem Sika-Präsidenten Paul Hälg auch Monika Ribar und Daniel Sauter, seines Zeichens Präsident der Zürcher Privatbank Julius Bär.
Die ausserordentliche Sika-Generalversammlung verspricht demnach turbulent zu werden.